Bakterien restaurieren italienisches Fresko aus dem Mittelalter
Ein italienisches Fresko aus dem Mittelalter, das nach einem Unfall seit 50 Jahren mit Leim bedeckt war, konnte nun restauriert werden, nachdem entdeckt worden war, dass Bakterien diese Arbeit besser als jedes Lösungsmittel erledigen können.
Das Fresko „Bekehrung des Heiligen Efisius“ von Spinello Aretino schmückte den Friedhof „Camposanto“ in Pisa, bis er im 2. Weltkrieg durch Bomben zerstört wurde. Sofort danach wurden Restaurierungsversuche unternommen, jedoch führte eine Technik, bei der mit Hilfe von organischem Leim und Leinwand die Fresken vollständig intakt von der Wand abgelöst werden sollten, dazu, dass ein Gemälde mit einer Leimschicht bedeckt wurde. Kunstrestauratoren haben jahrelang vergeblich versucht, den Leim zu entfernen, haben aber nur wenige Fortschritte erzielt. Letztes Jahr wurden sie sogar beschuldigt, das Gemälde beschädigt zu haben, als sie es mit einem starken Lösungsmittel versuchten.
Wissenschaftler der Universität von Mailand demonstrierten, dass Bakterien der Spezies „Pseudomonas stutzeri“ innerhalb von ca. zehn Stunden 80% des Leims vertilgen konnten, wenn sie mit Wasser und Watte auf das Gemälde aufgetragen wurden. 26 Quadratmeter des Freskos wurden inzwischen wieder freigelegt. Das Gesamtwerk wird voraussichtlich nächstes Jahr wieder auf dem Friedhof zu sehen sein.
Claudia Sorlini, Professorin der Universität von Mailand, wird zusammen mit Kollegen aus ganz Europa mit den Bakterien andere Kunstwerke restaurieren, angefangen mit den antiken griechischen Monumenten in der Ausgrabungsstätte Epidaurus.
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