Mehr Stress, mehr Chancen – und wie sieht die Arbeitswelt der Zukunft aus?

Das Arbeitsalter steigt, der Stress nimmt zu, immer mehr Arbeitnehmer leiden unter Burn-out-Symptomen, gleichzeitig bieten neue Kommunikationstechnologien die Chance, Beruf und Privatleben besser zu vereinbaren – die Situation am Arbeitsplatz hat sich in jedem Fall für viele Menschen in den vergangenen Jahren erheblich verändert.

In Zeiten einer sich schnell wandelnden, globalen Arbeitswelt sind die Unternehmen und die Berufstätigen mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert: Sie müssen sich komplexen Aufgaben stellen, sich kontinuierlich weiterbilden und Flexibilität beweisen. Wird die fortschreitende Globalisierung diesen Trend weiter verschärfen? Wie werden sich die Arbeit und Arbeitsbedingungen in Zukunft verändern? Welche Empfehlungen gibt die aktuelle psychologische Forschung für die Gestaltung und Organisation von Arbeit? Schließlich: Wie kann sich jeder Einzelne wappnen, um im Bemühen um Fortschritt und Effizienz mithalten zu können?

Rund 1500 Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologen diskutieren vom 22. bis 25. Mai beim 16. internationalen Kongress der „European Association of Work and Organizational Psychology“ (EAWOP) an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) über mögliche Lösungen und Empfehlungen für eine moderne, leistungsfähige und gleichzeitig humane Arbeitswelt.
„Unabhängig von technischen Neuerungen und politischen Entscheidungen, die wir natürlich im Blick haben, wollen wir aufzeigen, wie sich die menschlichen Fähigkeiten und Bedürfnisse und die Arbeitsbedingungen optimal miteinander verbinden lassen“, betont Guido Hertel, Professor für Organisationspsychologie an der WWU. Neben Guido Hertel, der den Kongress nach Münster geholt hat, zählen Prof. Dr. Heinz Holling, Prof. Dr. Carmen Binnewies und Prof. Dr. Stefan Krumm zum Organisationsteam.

Auf Basis von zehn Hauptreferaten werden sich Wissenschaftler und Praktiker beispielsweise über Chancen und Herausforderungen zunehmender Digitalisierung von Arbeit über Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge und Vermeidung von Diskriminierung in Unternehmen bis hin zu den neuesten Entwicklungen in der beruflichen Eignungsdiagnostik austauschen. Darüber hinaus gibt es vielfältige Veranstaltungen zum Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis, etwa zur Förderung von Innovationen in Unternehmen. Einer der Schwerpunkte wird das Thema Gesundheitsmanagement sein – eine Reaktion auf eine vermehrte Zahl vom Konflikten und Stresssituationen, die für viele Betroffene nicht selten körperliche Beschwerden zur Folge haben.

Zu den Gastrednern zählen international renommierte Experten wie beispielsweise Deniz S. Ones (University of Minnesota), John M. Carroll (Pennsylvania State University), Donald Truxillo (Portland State University) Adrienne Colella (Tulane University, alle USA) und Filip Lievens (Universität Gent, Belgien).

Der erste Kongress europäischer Arbeits- und Organisationspsychologen fand 1983 in Nijmegen statt. Acht Jahre später gründeten die Experten im französischen Rouen EAWOP als Dachverband – sie treffen sich alle zwei Jahre in einem anderen europäischen Land. Der EAWOP-Kongress ist einer der beiden weltgrößten Fachkonferenzen der Arbeits- und Organisationspsychologie. Zum 16. Kongress erwarten die Organisatoren Gäste aus mehr als 50 Ländern und von allen Kontinenten an der Universität Münster, die sich damit ein weiteres Mal als ein wichtiger Standort für die Forschung in diesen Bereichen erweist.

Weitere Informationen:

http://www.eawop2013.org/
– Kongress-Programm
https://www.uni-muenster.de/forschungaz/person/7907
– Organisator Prof. Dr. Guido Hertel

Media Contact

Norbert Robers idw

Weitere Informationen:

http://www.eawop2013.org/

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