Friedrich-Deich-Stiftung unterstützt Kooperationsmodell zur Förderung des Wissenschaftsjournalismus


Mehr Medienpräsenz für die Wissenschaft sowie eine größere Praxisorientierung im Studium sind die Ziele einer Initiative an der Universität des Saarlandes, die von der Friedrich-Deich-Stiftung für die nächsten drei Semester mit 20.000 Mark unterstützt wird. Die Partner des Saarbrücker Kooperationsmodells zur Förderung des Wissenschaftsjournalismus – so der Titel der Initiative – sind an der Universität des Saarlandes der Komparatist Prof. Dr. Manfred Schmeling und der Leiter des Presse- und Informationszentrums Dr. Manfred Leber sowie von außerhalb der Universität die Wissenschaftsjournalistin Regina Vögel (Text-Redaktionsbüro, Saarbrücken) und der Verleger Dr. Markus Lemmens (u.a. dfd – der Forschungsdienst , Agentur für Wissenschaftsinformation, Bonn, Berlin).

Mit der Unterstützung der Friedrich-Deich-Stiftung können an der Fachrichtung Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft wissenschaftsjournalistische Übungen von Profis aus der Praxis (Vögel und Lemmens) finanziert werden, mit denen insbesondere Studierenden der Sprach- und Literaturwissenschaften eine praxisorientierte Zusatzqualifikation ermöglicht werden soll. Des Weiteren kann besonders erfolgreichen Absolventen dieser Übungen eine dreimonatige Hilfskrafttätigkeit am Presse- und Informationszentrum der Universität ermöglicht werden: zum Einen um als weitere Qualifizierungsmaßnahme die konkrete Arbeit an einer für die Öffentlichkeitsarbeit der Wissenschaft zuständigen Stelle kennen zu lernen, zum Anderen um diese Arbeit speziell im Bereich der Wissenschaftsvermittlung zu ergänzen. Auch dieses zweite Ziel des Projekts ist von aktueller Bedeutung. Denn mit der wachsenden Ausdifferenzierung und Kompliziertheit von Wissenschaft und Forschung wächst die Herausforderung, sie allgemein verständlich darzustellen sowie zum notwendigen Dialog der Wissenschaft mit der Gesellschaft beizutragen. Speziell diesem Aspekt soll auch eine öffentliche Vortragsreihe dienen, in der Vertreter namhafter Wissenschaftsressorts überregionaler Zeitungen und Magazine das redaktionelle Konzept der von ihnen verantworteten Seiten präsentieren und zur Diskussion stellen. Im Ganzen gesehen kann das Saarbrücker Kooperationsmodell zur Förderung des Wissenschaftsjournalismus als eine in ihrer Art neuartige Verbindung von Forschung, Lehre und praktischer Pressearbeit bezeichnet werden, das eine speziell praxisorientierte Komponente in der Ausbildung ebenso zum Ziel hat wie eine verbesserte Wissenschaftsvermittlung.

Das Konzept hat die Friedrich-Deich-Stiftung überzeugt. Die gemeinnützige Stiftung wurde 1984 vom Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie ins Leben gerufen und hat sich der Förderung des Wissenschaftsjournalismus verschrieben: insbesondere „im Interesse der Förderung des Transfers wissenschaftlicher Forschungsergebnisse im medizinischen, pharmazeutischen und gesundheitsökonomischen Bereich“, wie es in der Präambel der Satzung heißt. Friedrich Deich, dessen Name die Stiftung trägt, ist das Pseudonym des Arztes und Medizin-Journalisten Dr. Friedrich Weeren (1907-1978). Verwaltet wird die Stiftung vom Stifterverband der Deutschen Wissenschaft.

Wer Lust bekommen hat, als Studentin oder Student von dem von der Friedrich-Deich-Stiftung unterstützten Kooperationsmodell zur Förderung des Wissenschaftsjournalismus zu profitieren, kann sich ab sofort bei der Fachrichtung Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft für eine der beiden angebotenen Übungen vormerken: „Einführung in den Wissenschaftsjournalismus I: Wissenschaft auf den Punkt gebracht“ oder „Einführung in den Wissenschaftsjournalismus II: Public Relations für die Wissenschaft“. Bei der zweiten Übung sind insbesondere auch Studierende mit kognitionswissenschaftlicher Vorbildung angesprochen, da es hier im kommenden Semester speziell um diesen Wissenschaftszweig geht.

Weitere Fragen zu den angebotenen Übungen beantwortet
Regina Vögel: Tel. 0681-372747.

Das Angebot der Saar-Uni:

Einführung in den Wissenschaftsjournalismus I:
Wissenschaft auf den Punkt gebracht
Präzise formulieren – anschaulich schreiben

Nichts ist leichter, als so zu schreiben, dass kein Mensch es versteht. Und nichts ist schwerer, als komplizierte Sachverhalte so zu erklären, dass jeder sie begreift. Wissenschaftsjournalisten sind gesuchte Spezialisten – nicht nur in den Medien, sondern auch in den Pressestellen von Unternehmen und Forschungsinstitutionen.
Wer in diesem Bereich tätig sein will, muss jedoch die Grundformen des Journalismus beherrschen. Sie sollen in einer Art Lehrredaktion in dieser Übung vermittelt werden:
· Recherche
· Journalistische Darstellungsformen: Nachricht und Bericht
· Überschrift und Einstieg
· Journalistisch schreiben
· Freie Mitarbeit bei den Medien: Wie verkaufe ich Geschichten?
· Urheberrecht
Praktische Übungen und die Analyse der eigenen Arbeiten stehen im Mittelpunkt der Veranstaltung. Jedem Praxisteil geht eine Einführung in die entsprechenden Grundlagen des journalistischen Handwerks voraus. Bearbeitet werden Themen aus aktuellen Forschungsprojekten an der Universität des Saarlandes. In Kooperation mit der Pressestelle der Saar-Uni können die Arbeiten der Studenten veröffentlicht werden. Dazu gibt es Tipps für den Einstieg in Praktika und Beruf.

Termine:
Jeweils vierstündige Blockveranstaltungen,
Freitags 13.30 Uhr an der Saar-Uni, Geb. 35, Raum 4.22
am 27.10.00, 10.11.00, 24.11.00, 8.12.00, 15.12.00, 12.1.01, 26.1.01, 9.2.01
Referentin: Regina Vögel, Wissenschaftsjournalistin, Saarbrücken

Einführung in den Wissenschaftsjournalismus II:
Public Relations für die Wissenschaft
Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit

Wer im Bereich Öffentlichkeitsarbeit tätig werden möchte, muss – anders als zum Beispiel Ärzte oder Anwälte – keinen festgelegten Ausbildungsweg beschreiten. Der Zugang zu diesem Berufsfeld ist für jeden frei. Dennoch gibt es eine Reihe von Basisqualifikationen, die man sich erarbeiten muss, will man in die Branche einsteigen. Um diese handwerklichen Fertigkeiten geht es in der Übung.
Inhalte:
-Aufgaben der PR
-Kommunikation mit Strategie
-Instrumente und Methoden der PR
-Presseinformationen
-Pressekonferenzen
-Veranstaltungen („Events“)
-Ethik der PR
-Berufseinstieg
In den Übungen steht Öffentlichkeitsarbeit für eine Universität exemplarisch im Mittelpunkt. Warum braucht eine Hochschule heute Public Relations? In welcher Form ist Öffentlichkeitsarbeit heute sinnvoll für ein Universitätsinstitut? In Kooperation mit der Pressestelle der Saar-Uni erstellen die Studentinnen und Studenten ein Konzept für eine definierte Kommunikationsaufgabe. Ziel des Seminars ist es, Einblick zu geben in ein wachsendes Berufsfeld des PR-Bereichs: die Wissenschaftskommunikation.

Termine:
Jeweils vierstündige Blockveranstaltungen,
Freitags 9.00 Uhr an der Saar-Uni, Geb. 35, Raum 4.22
am 27.10.00, 10.11.00, 24.11.00, 8.12.00, 15.12.00, 12.01.01, 26.01.01 und 9.02.01
Referentin: Regina Vögel, Wissenschaftsjournalistin, Saarbrücken

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 Tamara Weise idw

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