Aktivkohle reinigt Abwasser von organischer Restverschmutzung
Die organische Restverschmutzung von Abwasser weiter zu reduzieren und gleichzeitig die Gewässergüte zu verbessern, das hat sich der Zweckverband Klärwerk Steinhäule, Ulm, für die Zukunft vorgenommen. Schwer und biologisch nicht abbaubare Abwasserinhaltsstoffe – dazu gehören auch Rückstände von Arzneimitteln und Stoffen, die das Hormonsystem des Menschen beeinflussen – sollen durch zusätzliche Verfahrensstufen weitgehend entnommen werden. Die dafür notwendigen Untersuchungen hat das Labor für Siedlungswasserwirtschaft an der Fachhochschule Biberach übernommen.
Entstanden ist ein Forschungsvorhaben von FH und Zweckverband Steinhäule („Weitergehende Entnahme der organischen Restverschmutzung im Ablauf von kommunalen Abwasserreinigungsanlagen“), gefördert und begleitet vom Ministerium für Umwelt und Verkehr, Baden-Württemberg.
Kläranlagen reinigen Abwasser zu 90 bis 95 Prozent. Mit dem neu zu entwickelnden Verfahren soll in dem verbliebenen Restbereich eine weitere Verbesserung der Gewässergüte erreicht werden. Dabei setzt Prof. Dr.-Ing. Helmut Kapp, Leiter des Labors für Siedlungswasserwirtschaft auf Pulveraktivkohle. Ob Aktivkohle sich positiv auf die genannte Restverschmutzung auswirkt, wird in einer eigens dafür entwickelten Versuchsanlage im Klärwerk Steinhäule getestet. Ende des Jahres kann der Versuchsbetrieb aufgenommen werden; Mitte nächsten Jahres werden erste konkrete Ergebnisse erwartet.
Dabei zeigt sich die FH optimistisch: Sowohl eigene durchgeführte Voruntersuchungen als auch Erfahrungen im Bereich der Aktivkohleadsorption bei Deponiesickerwasser lassen erwarten, dass mit Hilfe des physikalischen Verfahrens erfolgreich der Anteil der gelösten organischen, biologischen und nicht oder nur schwer abbaubaren Stoffe aus dem Wasser verringert werden kann. Ob dieses Vorhaben gelingt, werden die Tests im kommenden Jahr zeigen.
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