49% aller Erwerbslosen länger als ein Jahr auf Arbeitsuche
Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes gab es im April 2002 in Deutschland 4,1 Mill. nicht erwerbstätige Personen, die eine Arbeit suchten. Davon standen 3,5 Mill. dem Arbeitsmarkt sofort (d.h. innerhalb von zwei Wochen) zur Verfügung. Nur dieser Personenkreis wird nach den international geltenden Standards zu den Erwerbslosen gezählt.
Fast jeder zweite Erwerbslose (49%) der 3,1 Mill. Personen, die sich zur Dauer ihrer Arbeitsuche geäußert hatten, bemühte sich seit einem Jahr oder länger um einen Arbeitsplatz. Dies zeigen die Ergebnisse des Mikrozensus 2002, der europaweit größten jährlichen Haushaltsbefragung zu den Lebens- und Arbeitsbedingungen in Deutschland.
In den neuen Ländern und Berlin-Ost war die Langzeitarbeitslosigkeit im Frühjahr 2002 größer als im früheren Bundesgebiet: In Ostdeutschland lag der Anteil der seit einem Jahr oder länger Arbeit suchenden Erwerbslosen an der Gesamtzahl der Erwerbslosen bei 57%, in Westdeutschland dagegen bei 44%. Besonders stark betroffen von Langzeitarbeitslosigkeit waren ostdeutsche Frauen, von denen zwei Drittel (65%) seit einem Jahr oder länger nach einer Beschäftigung suchten (in den alten Ländern: 41%).
Der Anteil der Langzeitarbeitslosen steigt mit dem Alter der Erwerbslosen. So waren im April 2002 in Deutschland von den Erwerbslosen im Alter von 45 Jahren und älter 62% länger als ein Jahr auf Arbeitsuche; dabei lag der Anteil der älteren Erwerbslosen, die seit einem Jahr oder länger Arbeit suchten, wiederum in Ostdeutschland mit 66% höher als im Westen Deutschlands (59%).
Weitere Informationen zur Erwerbslosigkeit bietet die Veröffentlichung des Statistischen Bundesamtes „Leben und Arbeiten in Deutschland – Ergebnisse des Mikrozensus 2002“, die im Internet kostenlos abgerufen werden kann.
Tabelle: Erwerbslose im April 2002 nach Dauer der Arbeitsuche
Weitere Auskünfte erteilt: Ursula Israel-Königsfeld, Telefon: 01888-644-8698, E-Mail: mikrozensus@destatis.de
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