Der Arbeitsmarkt im Juni: Robuste Entwicklung in einem schwierigen konjunkturellen Umfeld
– Arbeitslosenzahl im Juni: -72.000 auf 2.865.000
– Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +56.000
– Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: -0,2 Prozentpunkte auf 6,6 Prozent
– Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung und Erwerbslosigkeit
Im Zuge der auslaufenden Frühjahrsbelebung ist die Arbeitslosigkeit im Juni weiter gesunken. Sie hat gegenüber Mai um 72.000 auf 2.865.000 abgenommen. Insgesamt fiel der Rückgang in den Frühjahrsmonaten schwächer aus als in den Vorjahren. Saisonbereinigt ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 12.000 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr waren 56.000 Menschen mehr arbeitslos gemeldet.
Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen, belief sich im Juni 2013 auf 3.843.000 Personen. Das waren 4.000 weniger als vor einem Jahr. Während die Unterbeschäftigung im Vorjahresvergleich weiter leicht zurückgegangen ist, hat sich die Arbeitslosigkeit erhöht. Das hängt damit zusammen, dass weniger Menschen an arbeitsmarktpolitischen Programmen teilnehmen. Insbesondere die Förderung der Selbständigkeit ist zurückgegangen.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosigkeit betrug im Mai 2,25 Millionen und die Erwerbslosenquote lag bei 5,3 Prozent.
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) waren im Juni 897.000 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Juni 2012 ergibt sich ein Anstieg von 80.000. Damit liegt die Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung seit gut einem Jahr über dem Vorjahresniveau. Insgesamt 851.000 Personen erhielten im Juni Arbeitslosengeld; 80.000 mehr als vor einem Jahr.
Entwicklung in der Grundsicherung
Die Zahl der Bezieher von Arbeitslosengeld II in der Grundsicherung (SGB II) lag im Juni bei 4.460.000. Gegenüber Juni 2012 war dies ein Rückgang von 2.000 Personen. 8,3 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter sind hilfebedürftig. In der Grundsicherung waren 1.967.000 Menschen arbeitslos gemeldet, 25.000 weniger als vor einem Jahr. Damit liegt die Arbeitslosigkeit im SGB II nach fünf Monaten wieder unter 2 Millionen. Ein Großteil der Arbeitslosengeld II-Bezieher ist nicht arbeitslos gemeldet. Das liegt daran, dass diese Personen erwerbstätig sind, kleine Kinder betreuen, Angehörige pflegen oder sich noch in der Ausbildung befinden.
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sind trotz der konjunkturellen Schwäche weiter gewachsen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen im Mai gegenüber dem Vorjahr um 246.000 auf 41,84 Millionen gestiegen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat nach der Hochrechnung der BA im April gegenüber dem Vorjahr um 373.000 auf 29,21 Millionen Personen zugenommen.
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wächst in fast allen Bundesländern. Auch die Betrachtung nach Branchen zeigt fast ausschließlich Zuwächse – insbesondere bei den Wirtschaftlichen Dienstleistungen (ohne Zeitarbeit), im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Verarbeitenden Gewerbe. Abnahmen gab es vor allem in der Zeitarbeit.
Arbeitskräftenachfrage
Die gemeldete Nachfrage nach Arbeitskräften hat im Juni weiter nachgegeben. 437.000 Arbeitsstellen waren bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldet, das sind 62.000 weniger als vor einem Jahr.
Besonders gesucht sind zurzeit Fachleute in den Bereichen Mechatronik, Energie und Elektro, Metall-, Maschinen- und Fahrzeugbau sowie Verkauf, Logistik und Gesundheit. Der Stellenindex der BA, der BA-X, stieg um einen Punkt auf 147 Punkte an. Gegenüber dem Vorjahr lag er um 17 Punkte im Minus.
Ausbildungsmarkt
Von Oktober 2012 bis Juni 2013 wurden der Ausbildungsvermittlung insgesamt 455.000 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 9.000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Zugleich haben bislang rund 491.000 Bewerber die Ausbildungsvermittlung der Arbeitsagenturen und der Jobcenter bei der Suche nach einer Lehrstelle eingeschaltet. Das waren 4.000 weniger als vor einem Jahr. Auch die Zahl der bislang abgeschlossenen Ausbildungsverträge liegt nach aktuellen Daten der Kammern unter dem Vorjahresniveau. Noch ist es allerdings zu früh, um eine differenzierte Einschätzung zur weiteren Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt zu geben.
Den ausführlichen Monatsbericht finden Sie im Internet unter:
http://statistik.arbeitsagentur.de.
Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.
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