Notfalldienste werden leistungsfähiger durch 3G-Kommunikation
Fortschritte in der kabellosen Kommunikation können die Qualität von Notfalldiensten enorm verbessern. Diese Tatsache wurde im Projekt XMOTION in drei verschiedenen Erprobungsreihen erfolgreich demonstriert.
In der kabellosen Kommunikation der ersten Generation wurden Sprachsignale analog übertragen. Einen rasanten Qualitätssprung brachte dann der Übergang zu den Netzwerken der zweiten Generation, in denen die Sprachsignale digital kodiert wurden. Heute setzt sich diese Evolution mit der kabellosen Kommunikation der dritten Generation fort, die auch als 3G-Kommunikation bezeichnet wird. Zu den wichtigsten Fortschritten zählen die erhöhte Bandbreite, dramatisch gesteigerte Geschwindigkeiten in der Datenübertragung und Flexibilität beim Routing.
Die verbesserten Eigenschaften von 3G eröffnen seinen Anwendern ganz neue Dienste, beispielsweise den Download und das Betrachten von Videos oder standortbasierte Dienste. In dem über das IST-Programm mitfinanzierte Projekt XMOTION wurden neue Möglichkeiten der 3G-Technologie insbesondere im Bereich der Notfalldienst-Anwendungen untersucht.
Die Mitarbeiter dieser Dienste müssen auch in schwierigen Situationen schnell reagieren. Deshalb nutzten die XMOTION-Projektteilnehmer die höhere Übertragungskapazität von 3G-Systemen für die Abwicklung von Videokonferenzen zwischen Notfallmedizinern in den Ambulanzdiensten und den Ärzten im Krankenhaus. Es ist sogar möglich, die vitalen Signale des Patienten während des Transports zur Notfallaufnahme zu übertragen.
In einem weiteren Test wurde untersucht, wie sich die technischen Möglichkeiten von 3G für die Unterstützung von Feuerwehrleuten nutzen lassen. So kann die Kenntnis des Grundrisses eines bestimmten Gebäudes den Feuerwehrleuten helfen, einen Brand zu isolieren, eingeschlossene Personen leichter zu finden und tödlichen Fallen zu entgehen. All diese Informationen lassen sich per Download zu einem Organizer oder PDA (Personal Digital Assistant) vor Ort übertragen. Ein weiterer Forschungszweig beschäftigt sich mit der Entwicklung tragbarer Sensoren zur Überwachung von Umgebungsbedingungen, die – wie z.B. Sauerstoffmangel – den Feuerwehrleuten gefährlich werden könnten.
Der Transport besonders wertvoller oder möglicherweise gefährlicher Fracht ist ein weiteres attraktives Anwendungsgebiet für 3G. Eine Anzeige des genauen Standortes solcher Frachtstücke ist von entscheidender Bedeutung für die Auslösung geeigneter Notmaßnahmen (beispielsweise bei einem Auslaufen gefährlicher Chemikalien). Ebenfalls demonstriert wurde die Überwachung per Streaming-Video, die etwa bei Entführungen eingesetzt werden könnten.
Die Möglichkeiten sind fast grenzenlos. Eine wichtige Lektion, die die XMOTION-Projektpartner von den Endanwendern gelernt haben, liegt allerdings darin, welche große Bedeutung die Zuverlässigkeit gerade für Notfalldienste hat. Die Netz-Infrastruktur muss außerordentlich robust sein. Die ersten Ergebnisse sind positiv und werden zweifellos dazu beitragen, Leben zu retten – sowohl bei den Notdiensten als auch bei denen, die ihre Dienste in Anspruch nehmen.
Kontakt:
Christian Mentrup
T-Systems Nova Gmbh
Entwicklungszentrum Nord
Am Probsthof 10, 53121 Bonn
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