Konventionelle Kraftwerke bleiben noch lange unverzichtbar
Die Flexibilisierung des thermischen Kraftwerksparks ist eine notwendige, aber immer noch unterschätzte Voraussetzung für die Sicherheit der Stromversorgung und den Erfolg der Energiewende.
Denn bei einem wachsenden Anteil volatiler erneuerbarer Energien am Energiemix ist nur ein Sicherungsschirm mit flexiblen thermischen Kraftwerken in der Lage, die Netzregelung zu übernehmen und Erzeugungslücken zu schließen, solange ausreichende Speicher- und Netzkapazitäten nicht vorhanden sind.
Vor allem gasbefeuerte Kraftwerke sind gut geeignet, flexibel auf Kapazitätsschwankungen zu reagieren. Allerdings verhindern die gegenwärtigen Marktbedingungen das technisch Notwendige eher dass sie es fördern:
Während das derzeitige Erneuerbare-Energien-Gesetz eine Subventionierung der erneuerbaren Energien vorsieht, befinden sich die thermischen Kraftwerke im freien Elektrizitätsmarkt. Die Folge: Der Betrieb von konventionellen Kraftwerken wird unrentabel, notwendige Investitionen in die Modernisierung des Kraftwerksparks bleiben aus.
Da thermische Kraftwerke in der noch jahrzehntelang andauernden Transformationsphase zur Sicherung der notwendigen Kapazitäten unentbehrlich sein werden, müssen aus VDE-Sicht neue Marktmechanismen für den flexiblen Weiterbetrieb bestehender Anlagen und für Investitionen in die Modernisierung und den Neubau thermischer Anlagen geschaffen werden.
Geeignete Modelle zu müssen entwickelt werden, mit denen auch bei niedrigen Volllaststunden eine thermische Mindestkapazität wirtschaftlich darstellbar wird. Zu diesem Schluss kam bereits die 2012 erstellte VDE-Studie „Erneuerbare Energie braucht flexible Kraftwerke“, in der Szenarien der Stromerzeugung bis 2020 entwickelt und bewertet wurden.
Für die Redaktion: Die VDE-Studie „Erneuerbare Energie braucht flexible Kraftwerke“ wurde von Experten der Energietechnischen Gesellschaft im VDE verfasst. Die Studie ist im InfoCenter auf der Website des VDE (www.vde.com) für 250 Euro erhältlich. Für VDE-Mitglieder und Journalisten ist sie kostenlos.
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