Ein Prüfstand nimmt Elektrofahrräder unter die Lupe
Elektrofahrräder sind zwar ganz groß im Kommen, ein Check auf Herz und Nieren auf einem Prüfstand ist allerdings noch nicht ersonnen. Zumindest hat Prof. Herbert Dreher davon noch nichts gehört. Gemeinsam mit Laboringenieur Roland Rasch und Studenten vom Technikcampus Friedrichshafen der Dualen Hochschule Ravensburg konfiguriert er gerade einen Pedelec-Prüfstand, auf dass dieser einmal sinnvolle Daten liefert.
Er hat bereits sein festes Domizil im Fallenbrunnen, der E-Bike-Prüfstand, den die DHBW-Studenten Maschinenbau und Elektrotechnik nach ihren Vorgaben anfertigen ließen. Natürlich sollen dort einmal Elektrofahrräder samt ihrer Komponenten Testprogramme durchlaufen, die Aufschluss geben etwa über die Haltbarkeit der mechanischen und elektrischen Komponenten. Reichweite und Haltbarkeit auch der Akkus lässt teils zu wünschen über und verunsichert noch viele der potenziellen Elektroradler.
Aufgabe der Studenten ist es nun, den Prüfstand sinnvoll zu konfigurieren und zum Laufen zu bringen. „Der wissenschaftliche Anspruch ist es, die Regelungstechnik so zu gestalten, dass nachvollziehbare, vergleichbare und reproduzierbare Ergebnisse heraus kommen“, erklärt Prof. Dreher. Die Studenten müssen sinnvolle Profile für die Prüfstandsläufe entwickeln.
Es gibt einiges zu bedenken – jeder Radler etwa bringt ein anderes Gewicht mit, die Akkus reagieren auf Temperatur höchst empfindlich, jeder Hersteller „regelt“ von Haus aus sein E-Bike auf eine andere und eigene Art, und so weiter. „Wir tasten uns ran“, sagt Prof. Dreher zu den Fortschritten. Irgendwann einmal könnten im Fallenbrunnen die verschiedensten Elektrofahrräder auf dem Prüfstand ihre Tests durchlaufen.
Warum die Forschung an Elektrofahrrädern? Nicht nur an der Dualen Hochschule im Fallenbrunnen hat man die elektrische Mobilität als Feld der Zukunft erkannt. 2012 wurden europaweit laut Zweirad-Industrie-Verband rund 1,1 Millionen Elektrofahrräder verkauft, in China sind derzeit rund 140 Millionen E-Bikes im Einsatz. Spritpreise, Parkraum und Unterhaltskosten sind einige wichtige Stichwort im Zusammenhang mit diesem Boom. Auch an der DHBW im Fallenbrunnen glaubt man an das elektrische Potenzial.
Dazu passt die Solartankstelle auf dem Campus, die den Strom direkt aus der Kraft der Sonne beisteuert. Dazu passen auch Radtouren wie jüngst zum EU¬-Energiekommissar Oettinger nach Brüssel, die das Elektroradeln populär machen sollen. Und nicht zuletzt bauen Studenten auch an einem Elektroauto, das irgendwann einmal, TÜV-geprüft, am Bodensee seine Runden drehen wird.
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