Multiple Sklerose: Neues Immuntherapieregister für mehr Arzneimittelsicherheit

Das Krankheitsbezogene Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS) befasst sich daher in seinem neuen Projekt REGIMS mit der Erforschung von unerwünschten Therapiefolgen.

Ziel ist es, die Risiken von aktuellen und neuen MS-Medikamenten besser bewerten zu können. Auf dem Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) 2013 in Dresden informiert der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des KKNMS, Prof. Dr. Heinz Wiendl, über das Register.

Kernstück von REGIMS ist der Aufbau eines bundesweiten Immuntherapieregisters. In ihm sollen Häufigkeit, Art, Charakteristika und Effekte von Nebenwirkungen bei der Behandlung von Patienten mit Multipler Sklerose gesammelt werden. „Diese Daten ermöglichen es, unbeabsichtigte und unbekannte Folgen etablierter und neuer MS-Medikamente besser erforschen und voraussehen zu können. REGIMS soll individuelle Therapieentscheidungen erlauben und damit die Qualität in der Patientenversorgung sichern und verbessern“, so Prof. Dr. Heinz Wiendl.

Im Rahmen der Studie dokumentieren die Ärzte alle sechs Monate den Krankheitsverlauf und die Medikation sowie auftretende Nebenwirkungen. Mit einem arztunabhängigen Fragebogen zur Lebensqualität und Therapiezufriedenheit wird zudem die Sicht der Patienten einbezogen.

Um Anhaltspunkte zu finden, warum sich bestimmte Nebenwirkungen überhaupt entwickeln, können die Patienten der KKNMS Biobank zusätzlich Blut zur Verfügung stellen. Anhand dieser Proben sollen Biomarker ermittelt werden, mit denen sich das Ansprechen auf eine Therapie bzw. ihre Folgen vorhersagen lassen. „Gelingt uns die Identifikation von Biomarkern, könnten unerwünschte Nebenwirkungen in Zukunft besser verhindert oder verringert werden“, so Prof. Dr. Wiendl.

„Der Aufbau eines Immuntherapieregisters ist daher ein bedeutender Schritt zur Verbesserung der Arzneimittelsicherheit in der MS-Versorgung“, ergänzt Prof. Dr. med. Klaus Berger, Leiter von REGIMS und Direktor des Instituts für Epidemiologie und Sozialmedizin der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, an dem die Studie für das KKNMS durchgeführt wird.

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Lisa Meier idw

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