Auszeichnung für Chemnitzer Forschung an der Fabrik der Zukunft
Der Wettbewerb stand 2013 ganz im Zeichen des urbanen Zusammenlebens: Unter dem Motto »Ideen finden Stadt« konkurrierten bundesweit rund 1000 Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Vereine um die begehrte Auszeichnung. Die 100 kreativsten Innovationen und Ideen rund um die zukünftigen Herausforderungen der Städte und Regionen wurden jetzt von einer Fachjury prämiert.
Steigende Energiekosten, die demographische Entwicklung, das sich verändernde Mobilitätsbedürfnis, die Chancen und Risiken der Informationsgesellschaft oder auch die zunehmende Automatisierung in der Produktion sind nur einige der Herausforderungen, mit denen sich Wissenschaft, Forschung und Stadtplanung heute auseinandersetzen müssen. Am Chemnitzer Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU liegt der Fokus auf der Frage, wie in Zukunft ressourcen- und energieeffizient produziert werden kann. Schließlich ist die industrielle Produktion ein wichtiger Pfeiler für Wachstum und Wohlstand in urbanisierten Räumen.
Neue Innovationswelten schaffen
»Zukunftsfähige Stadtentwicklung muss an die Lebenswirklichkeiten in Deutschland anknüpfen«, ist sich Prof. Matthias Putz, Hauptabteilungsleiter für Produktionsmanagement am Fraunhofer IWU und Koordinator des E3-Leitprojekts innerhalb der Fraunhofer-Gesellschaft, sicher. »Die Stadt von morgen wird dann ein lebenswerter Ort sein, wenn es gelingt, neben attraktiven Freizeitmöglichkeiten auch neue ,Innovationswelten´ und damit Wachstum, Arbeitsplätze und Wohlstand zu schaffen.« Neben der Frage nach dem »Wie werden wir in Zukunft leben?« forschen die Wissenschaftler am Fraunhofer IWU daher intensiv an der Frage nach dem »Wovon werden wir in Zukunft leben?«. Um diese Herausforderungen möglichst ganzheitlich und praxisnah untersuchen zu können, entstand am Fraunhofer IWU das Forschungskonzept der jetzt ausgezeichneten E3-Fabrik.
Die Fabrik von morgen entsteht in Chemnitz
Der E³-Ansatz wurde vom Präsidenten der Fraunhofer-Gesellschaft, Prof. Reimund Neugebauer, in seiner Zeit als Institutsleiter am Fraunhofer IWU entwickelt. »Mit dem E3-Konzept greifen wir wichtige Fragestellungen der Produktion von morgen auf«, erklärt Dr. Welf-Guntram Drossel, kommissarischer Institutsleiter des Fraunhofer IWU. »Jedes ,E´ steht hierbei für eine Vision, an deren Verwirklichung wir bereits heute aktiv forschen.« Neben der Energie- und Ressourceneinsparung in der Produktion durch Entwicklung neuer Maschinen und Technologien gehören hierzu insbesondere die Idee einer Energieautarken Fabrik sowie die neue Art der Einbindung des Menschen in die Fertigung.
Wie könnte also die Fabrik der Zukunft aussehen? Welche Maschinen werden hierfür benötigt und welche Rolle spielt der Mensch in der automatisierten Produktion? Im prämierten Konzept der »E3-Forschungsfabrik Ressourceneffiziente Produktion« können die Chemnitzer Wissenschaftler noch intensiver an der Entwicklung von Lösungen arbeiten und diese unter realen Bedingungen erproben. Die finale Inbetriebnahme ist im Frühjahr 2014.
Der Ideenwettbewerb wurde 2005 von der Bundesregierung, der Deutschen Bank sowie dem Bundesverband der Deutschen Industrie ins Leben gerufen und seitdem jährlich vergeben.
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