Fraunhofer-Forscher belegen 1. Platz im Wettbewerb „Innovationspreis Brennstoffzelle 2013“
Dr. Marcus Tegel und Dr. Lars Röntzsch vom Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM in Dresden wurden am 7. Oktober 2013 im Rahmen des f-cell Brennstoffzellenforums in Stuttgart mit dem 1. Preis in der Kategorie Science des Wettbewerbs „Innovationspreis Brennstoffzelle 2013“ geehrt.
Die Forscher konnten die Jury mit ihrem Beitrag „Hydrolysebasierte Höchstenergiespeichermaterialien“ überzeugen. Sie adressieren damit ein aktuelles gesellschaftliches Problem: mit unserer zunehmenden Mobilität und der entsprechend steigenden Verwendung von energiehungrigen Mobilgeräten wie Smartphones, Kameras oder GPS wachsen gleichzeitig Erwartung und Notwendigkeit, in möglichst jeder Situation den erforderlichen Energiebedarf stillen zu können. Während aber der Zugang zu Elektrizität keineswegs überall selbstverständlich ist, ist eine Versorgung mit Wasser fast immer möglich.
Die Dresdner Forscher haben herausgefunden, dass Energiespeicher auf Basis bestimmter Metallhydride besonders geeignet sind, um den mobilen Energiebedarf zu decken. Kommen diese Metallhydride in Kontakt mit Wasser, erfolgt eine sogenannte Hydrolysereaktion, durch die direkt gasförmiger Wasserstoff erzeugt wird. Dieser wird dann mittels einer Brennstoffzelle in Elektrizität umgewandelt.
Die besonderen Vorteile der neuartigen Speichermaterialien sind deren schnelle Energiefreisetzung, ihre gefahrlose Handhabbarkeit sowie das geringe Gewicht. In Verbindung mit einem einfachen Reaktionsbehältnis, einer Brennstoffzelle sowie Wasser aus einer beliebigen natürlichen Quelle lassen sich mit diesen Materialien Systeme realisieren, die wesentlich mehr Energie speichern können als konventionelle Alkali-Mangan-Batterien oder aktuelle Hochleistungsbatterien aus Lithium-Thionylchlorid. Dabei haben sie zusätzlich keinerlei Selbstentladung und kosten nur einen Bruchteil solcher Spezialbatterien.
Der vielversprechende Ansatz aus dem Fraunhofer IFAM Dresden eignet sich für eine Vielzahl von mobilen Anwendungen, beispielsweise für Notstromversorgungen, tragbare elektronische Geräte, Ladegeräte, Camping- und Outdoorausrüstung oder auch Bojen.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.ifam-dd.fraunhofer.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise
Neueste Beiträge
Sensoren für „Ladezustand“ biologischer Zellen
Ein Team um den Pflanzenbiotechnologen Prof. Dr. Markus Schwarzländer von der Universität Münster und den Biochemiker Prof. Dr. Bruce Morgan von der Universität des Saarlandes hat Biosensoren entwickelt, mit denen…
Organoide, Innovation und Hoffnung
Transformation der Therapie von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) bleibt eine der schwierigsten Krebsarten, die es zu behandeln gilt, was weltweite Bemühungen zur Erforschung neuer therapeutischer Ansätze anspornt. Eine solche bahnbrechende Initiative…
Leuchtende Zellkerne geben Schlüsselgene preis
Bonner Forscher zeigen, wie Gene, die für Krankheiten relevant sind, leichter identifiziert werden können. Die Identifizierung von Genen, die an der Entstehung von Krankheiten beteiligt sind, ist eine der großen…