Einparkhilfe für Passagierflugzeuge
Ein Auto einparken, das sollte jeder Fahrschüler nach der Prüfung beherrschen. Piloten haben es da etwa schwerer: Sie müssen bis zu 20 Meter hohe und 70 Meter lange Jets zentimetergenau an das Gate heranfahren und im richtigen Moment stoppen. Als „Einparkhilfe“ hat Siemens daher das Andocksystem Vdocks entwickelt. Hier erhält der Pilot exakte Angaben darüber, wie weit er noch von dem so genannten Finger entfernt ist, durch den die Passagiere ein- und aussteigen. Im Gegensatz zu lasergesteuerten Techniken funktioniert das System mit Videokameras und einer Bildverarbeitungseinheit. Am Gate befindet sich ein etwa zehn mal zwölf Zentimeter großes LED-Display, das für Pilot und Kopilot noch aus etwa 100 Metern gut sichtbar ist. Es zeigt die Distanz gleichzeitig numerisch und grafisch an. Möglich ist auch, mit dem System an einem Gate verschieden große Flugzeuge abzufertigen, da es pro Einheit mehrere Fahrspuren verwalten kann.
Über einen zentralen Computer können mehrere Andocksysteme gesteuert werden. Durch diese Vernetzung kann der Betreiber letztlich die Kapazität des Flughafens erhöhen, da die Maschinen schneller als bisher in die Parkposition kommen. Für unvorhergesehene Ereignisse gibt es eine Alarmfunktion. Eine spezielle Erfassungstechnik ermittelt bewegliche Objekte ab einer Größe von 20 Zentimetern, die das Andocken behindern könnten, und stoppt den Vorgang automatisch. Auch wenn sich zwei Flugzeuge an benachbarten Gates zu nahe kommen, so dass sich die Tragflächen berühren würden, wird das Andocken unterbrochen. Die Videobilder des Systems kann der Flughafenbetreiber zudem zu Sicherheitszwecken und der Untersuchung von Zwischenfällen nutzen. Über das Intranet können die Bilder den dazu berechtigten Personen zugänglich gemacht werden. Vdocks ist modular aufgebaut und ist daher problemlos auch in Teilen in die bestehenden Video- und Dateiinformationssysteme von Flughäfen integrierbar.
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