Boomartige Bewerberzahlen im Fach Medienwissenschaft
Das jüngste Fach der Universität Trier, die Medienwissenschaft, sieht sich im dritten Jahr des Bestehens bereits einem unerwarteten Bewerberansturm gegenüber: rund 1.200 Interessenten bewarben sich für das Wintersemester 2000/01 um die 60 Plätze des Magisterstudienganges, die in einem internen Numerus – Clausus – Verfahren vergeben werden. Waren es im ersten Jahr im Wintersemester noch rund 100 Bewerbungen, stieg die Zahl im zweiten auf 900 und wurde jetzt sogar noch übertroffen.
Damit liegt die Trierer Medienwissenschaft bundesweit gesehen im Trend mit anderen medienorientierten Ausbildungsgängen, die vergleichbare Nachfragen registrieren.
Offensichtlich hat sich bei künftigen Studierenden eine Erwartung eingestellt, dass medienbezogenes Wissen und Medienkompetenz zu unverzichtbaren Schlüsselqualifikationen für die verschiedensten Berufsfelder geworden sind. Medienstudiengänge versprechen eine moderne Form der Allgemeinbildung, die für eine Medien- und Informationsgesellschaft für unverzichtbar angesehen wird. Was gerade den Trierer Studiengang so attraktiv macht ist die Verbindung von Theorie und Praxis, die sich durch die gesamte Studienordnung zieht: Wissenschaftliche Ausbildung und Berufsorientierung sollen gleichermaßen vermittelt werden. So ist ein Medien-Praktikum bereits Voraussetzung für die Zwischenprüfung: Medienpraktische Übungen in allen Mediengattungen sind Bestandteil des Grundstudiums, und ein berufsorientierendes Medienprojekt ist Pflichtveranstaltung im Hauptstudium. In all diesen Lehrveranstaltungen unterrichten neben den Hochschullehrern Medienpraktiker, die die entsprechende Verzahnung mit der Berufsrealität garantieren. Ausgestattet ist das Fach mit einer Print-/Online-Redaktion, digitalen Audioschnittplätzen und Videoschnittplätzen, so dass die Voraussetzungen für multimediale Projekte gegeben sind.
Eine weitere Besonderheit der Trierer Medienwissenschaft, die Studierwillige offensichtlich anspricht, ist die multimediale Ausrichtung: Medienübergreifende Lehrveranstaltungen, eine Online-Redaktion, Multimedia-Projekte garantieren, dass die Entwicklungen im Bereich der neuen Medien integraler Bestandteil der Ausbildung sind. Abgesichert werden diese Lehrinhalte durch verschiedene Forschungsprojekte.
Der in kurzer Zeit entstandene gute Ruf des Trierer Studienganges ist sicherlich auch durch die Web-Präsenz des Faches bedingt: Ein professionelles Layout, mit ständigen Aktualisierungen durch eine feste Online-Redaktion von Studierenden, interaktiven Elementen und ausführlichen Informationen zu Studieninhalten, Projekten und Fachaktivitäten demonstrieren das moderne Selbstverständnis des neuen Studienganges.
Ein Problem derzeit ist die Personaldecke: Nur zwei Professoren und zwei wissenschaftliche Mitarbeiter, ergänzt durch Lehrbeauftragte, die vorwiegend aus der Praxis kommen, vertreten derzeit das Fach in Forschung und Lehre. Die Qualität der Ausbildung und damit ihre Attraktivität ist künftig nur zu sichern, wenn das Fach nicht zum Massenfach wird, sondern weiterhin entsprechend dem Konzept der Studienordnung angeboten werden kann.
PRESSEMITTEILUNG
UNIVERSITÄT TRIER
Herausgegeben von der Pressestelle
Leitung: Heidi Neyses
54286 Trier
Telefon: 06 51/2 01-42 39
Fax: 06 51/2 01-42 47
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft
Neueste Beiträge
Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen
An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…
Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean
20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….
Resistente Bakterien in der Ostsee
Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…