Uni Osnabrück startet DFG-Projekt für mehr Privatsphäre in 3D-Stadtmodellen

Heutzutage sind im Internet frei verfügbare fotorealistische 3D-Modelle von Städten oder Straßen Normalität. Der technologische Trend geht dabei unaufhaltsam in Richtung zu immer mehr Details und höheren Bildauflösungen.

Inzwischen wird auch über die gezielte Erfassung von Innenräumen nachgedacht. Bei all den technischen Möglichkeiten wird allerdings schnell vergessen, dass diese Datensammlung und die daraus abgeleiteten realitätsgetreuen Abbildungen unserer Umgebung auch als ein Eingriff in die Privatsphäre empfunden werden kann.

Bislang unbekannte Blickperspektiven in private Lebensbereiche sind durch heutige Techniken bereits möglich. »Sicherheitsbehörden und Regierungsvertreter äußern immer wieder Bedenken bezüglich der Präsentation sicherheitsrelevanter Standorte, wie zum Beispiel Regierungsgebäude, Atomkraftwerke, Schulen, Kirchen oder medizinische Einrichtungen« so Kada.

»Ein Verpixelungs- oder Unschärfefilter würde zwar die Privatsphäre waren, die Nutzung von 3D-Stadtmodellen jedoch schwer beeinträchtigen«.

»Ziel des Forschungsprojekts ist es, die aus dem Bereich der Datenbanken bekannten Anonymisierungsmaßnahmen für den Umgang mit personenbezogenen Daten auf 3D‑Stadtmodelle zu übertragen, ohne deren Nutzung durch einen Filter einzuschränken«, so Kada weiter.

Neben den Datenschutzanforderungen der betroffenen Personen und Einrichtungen sollen bei der Wahl und Konfiguration des Abstraktions- und Verschleierungsgrads weitere Aspekte, wie beispielsweise die Lokation beachtet werden.

Die Ergebnisse des Forschungsprojekts sollen in die Definition abstrakter Datentypen für räumliche Datenbanken sowie in Entwürfen zur Integration der Abstraktions- und Verschleierungstechniken in 3D‑Stadtmodellen und Web-Diensten münden.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Juniorprofessor Dr. Martin Kada, Universität Osnabrück
Institut für Geoinformatik und Fernerkundung (IGF)
Barbarastraße 22b, 49076 Osnabrück
Tel. +49 541 969 3619
E-Mail: mkada@igf.uni-osnabrueck.de

Media Contact

Dr. Oliver Schmidt idw - Informationsdienst Wissenschaft

Weitere Informationen:

http://www.uni-osnabrueck.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Geowissenschaften

Die Geowissenschaften befassen sich grundlegend mit der Erde und spielen eine tragende Rolle für die Energieversorgung wie die allg. Rohstoffversorgung.

Zu den Geowissenschaften gesellen sich Fächer wie Geologie, Geographie, Geoinformatik, Paläontologie, Mineralogie, Petrographie, Kristallographie, Geophysik, Geodäsie, Glaziologie, Kartographie, Photogrammetrie, Meteorologie und Seismologie, Frühwarnsysteme, Erdbebenforschung und Polarforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Genetische Analyse zeigt neue Risikofaktoren für Depression in verschiedenen Bevölkerungsgruppen

Globale Studie identifiziert Gene für Depressionen in verschiedenen Ethnien

Neue genetische Risikofaktoren für Depression wurden erstmals in allen großen Weltbevölkerungen identifiziert und ermöglichen es Wissenschaftler*innen, das Risiko für Depression unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit vorherzusagen. Die bislang größte und…

Teilnehmer des Gesundes Lebensstilprogramms zur Bewältigung chronischer Kreuzschmerzen

Zurück zu den Grundlagen: Gesunder Lebensstil reduziert chronische Rückenschmerzen

Rückenschmerzen im unteren Rückenbereich sind weltweit eine der Hauptursachen für Behinderungen, wobei viele Behandlungen wie Medikamente oft keine dauerhafte Linderung bieten. Forscher des Centre for Rural Health der Universität Sydney…

3D-Tumormodell für Retinoblastomforschung mit Fokus auf Tumor-Umgebungs-Interaktionen.

Retinoblastom: Aufschlussreiche Untersuchung von Tumorzellen der Netzhaut

Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen hat ein neues Zellkulturmodell entwickelt, mit dem die Wechselwirkungen zwischen Tumorzellen und ihrer Umgebung beim Retinoblastom besser untersucht…