JLU mit zwei Projekten auf der Bildungsmesse 2001 in Hannover vertreten


Präsentation des Gießener Projekts CADUBALM und der Ausstellung „Mathematik zum Anfassen“

Auf der Bildungsmesse 2001 in Hannover vom 19. bis 23. Februar 2001 wird auch die Justus-Liebig-Universität Gießen mit zwei Exponaten vertreten sein. Am Stand E36 in Halle 4 werden sich Interessierte sowohl über „Berufsbezogenes Fremdsprachenlernen und -lehren im Internet mit CADUBALM“ (Projekt Claus Steiger, Judit Oláh, Ana López Nohales und Eydis West/Transferzentrum Mittelhessen) informieren als auch die Ausstellung „Mathematik zum Anfassen“ (Prof. Dr. Albrecht Beutelspacher, Mathematisches Institut der JLU) erleben können.

Wir leben in einer Informationsgesellschaft. Bildung und Lernen im 21. Jahrhundert sind nicht länger eine Frage freiwilligen, zusätzlichen Engagements, sondern stellen im Arbeitsalltag einen überlebenswichtigen Faktor dar. Die Nachfrage nach hochqualifizierten Arbeitnehmern im Bereich der Neuen Medien steigt schneller als das Angebot. Bildung heute heißt: lebenslanges Lernen. Bildung heute ist eine Herausforderung für jeden Einzelnen, vom Kindes- bis zum Seniorenalter, aber auch für alle beteiligten Institutionen und die Politik. Die Bildungsmesse in Hannover – eine Gemeinschaftsveranstaltung von Kiga, Interschul und didacta – dient als Forum, um neue Wege aufzeigen, wie dieser Herausforderung begegnet werden kann. Aus diesem Grund soll in Hannover das Spektrum der Branche ganzheitlich dargestellt werden: vom Kindergarten über Schule/Hochschule, Ausbildung/Qualifikation bis hin zu Weiterbildung/Beratung. Durchgängiger roter Faden dabei: das Internet und die Neuen Medien als Chance für alle.

CADUBALM

Hier liegt auch der Anknüpfungspunkt zu dem Gießener Projekt CADUBALM (Computer-Assisted Development of teaching Units Based on Authentic Language Materials). Im Rahmen des vom Transferzentrum der JLU koordinierten europäischen Fremdsprachenprojektes CADUBALM wurde eine Lern- und Lehrumgebung für das Internet entwickelt, die bedarfsorientiertes Fremdsprachenlernen ermöglicht, ohne auf die Unterstützung einer Tutorin oder eines Tutors verzichten zu müssen. Die vier Hauptkomponenten in CADUBALM sind Werkzeuge für eine Fremdsprachenbedarfsanalyse, ein Autorenprogramm zur Erstellung von Übungen und Lektionen, eine Lernplattform im Internet sowie einsprachige Wörterbücher für die (derzeit) vier Zielsprachen Deutsch, Englisch Französisch und Spanisch. Die Präsentation in Hannover wird sich auf das Autoren- und Lernprogramm konzentrieren.

In einem zweistufigen Erhebungsverfahren wird zunächst der konkrete Fremdsprachenbedarf von Unternehmen ermittelt. Unter Berücksichtigung der individuellen Lernparameter werden anschließend mit dem mehrsprachigen Autorenprogramm zielgruppenspezifische Übungen und Lektionen erstellt, die von den Lernenden mit Unterstützung durch Tutoren per E-Mail in der interaktiven Lernumgebung bearbeitet werden. Hierbei stehen neben Nachschlagebibliotheken und Kontexthilfefunktionen einsprachige Wörterbücher zur Verfügung. Die bei der Bearbeitung diagnostizierten Stärken und Schwächen werden bei der Erstellung der jeweils folgenden Lektion berücksichtigt. Daraus ergibt sich ein an den individuellen Bedürfnissen orientiertes Lerncurriculum, das neben Sprach- auch Medienkompetenz im Umgang mit dem Internet vermittelt.

CADUBALM lässt sich zudem mit Präsenzunterricht kombinieren. Fremdsprachenlehrerinnen und -lehrer können so der wachsenden Nachfrage nach aktuellen und berufsbezogenen Kurseinheiten im Internet gerecht werden, in dem sie ihr eigenes Material mit den bereits vorhandenen Materialien kombinieren und ihren Lerngruppen zur Verfügung stellen. Die Lernmoderatorinnen bzw. -moderatoren unterbreiten Vorschläge, liefern Rückmeldungen nach der Bearbeitung angebotener Übungseinheiten und sind bei der Entwicklung von individuellen Lernstrategien behilflich. Diese sowohl synchrone (Chat) als auch asynchrone (E-Mail, Diskussionsforen) Interaktion gewährleistet ein effizientes Lernen. Die Lernenden übernehmen die Kontrolle über ihren eigenen Lernprozess, entscheiden wann, wie lange, was, wie und anhand welcher Lernressourcen sie lernen möchten.

Mathematik zum Anfassen

Die Ausstellung „Mathematik zum Anfassen“ von Prof. Dr. Albrecht Beutelspacher und seinem Team vom Mathematischen Institut ist nicht nur in der hiesigen Region hinlänglich bekannt, sondern als Wanderausstellung längst auch ein Exportschlager der JLU. In über 50 Orten im In- und Ausland zog sie bislang etwa 250.000 Besucher an. Nun wird die Ausstellung auf der Bildungsmesse in Hannover Station machen und gewiss auch dort vielen Besuchern eine neue Tür zur Mathematik öffnen, denen bislang der Zugang zur „abstraktesten aller Wissenschaften“ noch verwehrt blieb. Interaktive Experimente und Exponate eröffnen einen spielerischen Zugang zur Mathematik, der hoch motivierend und außerordentlich erfolgreich ist.

Ab nächstem Jahr wird die bisherige Wanderausstellung zusammen mit vielen neuen Experimenten rund um die Mathematik als permanente Einrichtung, nämlich im ersten mathematischen Mitmachmuseum der Welt, in Gießen zu sehen sein. Dann wird das Museum nicht nur durch seine erfolgreichen Exponate für hohe Besucherzahlen und Schlagzeilen sorgen, sondern auch durch zusätzliche Veranstaltungen, die den Besuchern die Mathematik nahe bringen.


Kontaktadresse:
Claus Steiger
Transferzentrum Mittelhessen (JLU Gießen)
Kerkrader Str. 3
35394 Gießen
Tel.: 0641/94364-15
Fax: 0641/94364-99
E-Mail: language@tzm.uni-giessen.de

Prof. Dr. Albrecht Beutelspacher
Mathematisches Institut
Arndtstr. 2
35392 Gießen
Tel.: 0641/99-32080
Fax: 0641/99-32029
E-Mail: Albrecht.Beutelspacher@math.uni-giessen.de

Weitere Informationen finden Sie im WWW:

Media Contact

Charlotte Brückner-Ihl idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Messenachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue Methode für das Design künstlicher Proteine

Große neue Proteine entwerfen mit KI. Passgenaue Antikörper für Therapien, Biosensoren für Diagnosen oder Enzyme für chemische Reaktionen herzustellen – das sind Ziele des Proteindesigns. Ein internationales Forschungsteam hat nun…

Die ersten Nahaufnahmen eines Sterns außerhalb unserer Galaxie

„Zum ersten Mal ist es uns gelungen, ein vergrößertes Bild eines sterbenden Sterns in einer Galaxie außerhalb unserer eigenen Milchstraße aufzunehmen“, sagt Keiichi Ohnaka, Astrophysiker an der Universidad Andrés Bello…

Parkinson-Medikament verändert durch Eisenmangel das Darmmikrobiom zum Schlechteren

Störung der mikrobiellen Gemeinschaft begünstigt Krankheitserreger im Darm. In einer bahnbrechenden neuen Studie, durchgeführt im Rahmen des FWF-geförderten Exzellenzclusters „Mikrobiomes drive Planetary Health“, haben Wissenschafter*innen der Universität Wien in Zusammenarbeit…