Roboter: Neue Verkaufstalente bei Opel

Die Ausstellungsroboter MONA und OSKAR informieren und unterhalten seit Mitte Oktober Besucher des Marken- und Kommunikationszentrums der Adam Opel AG Berlin. © Adam Opel AG

Die neuen Attraktionen im Marken- und Kommunikationszentrum der Adam Opel AG in Berlin haben fünf Räder und fahren mit Differenzialantrieb: Zwei autonome mobile Roboter aus Stuttgart begrüßen und unterhalten dort seit Mitte Oktober die Ausstellungsbesucher.

Auf der IAA hießen die Stars bei Opel noch Signum, Meriva oder Zafira. Im Marken- und Kommunikationszentrum der Adam Opel AG Berlin müssen sie nun mit ganz ungewohnter Konkurrenz um die Gunst des Publikums werben. Hier traten am 16. Oktober die „Multifunktionale Opel Navigatorin“ MONA und die „Opel Systemkreation aus Rüsselsheim“ OSKAR ihren Dienst an. Anders als ihreRoboterkollegen in Rüsselsheim sind MONA und OSKAR nicht für die Produktion, sondern für Information und Unterhaltung zuständig. Sie bewegen sich während der Öffnungszeiten durch die Ausstellungsräume und „kümmern“ sich um die Besucher. „Der Einsatz dieser interaktiven Roboter unterstreicht einmal mehr, dass ’Opel in Berlin’ ein innovativer Ort der Kommunikation und der Begegnung ist“, betont Uwe Berlinghoff, Leiter des Hauptstadtbüros der Adam Opel AG. Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme der drei autonomen mobilen Systeme (AMS) im Museum für Kommunikation im März 2000 sind MONA und OSKAR die zweite Gruppe interaktiver Unterhaltungsroboter, die das Fraunhofer IPA in einem öffentlichen Berliner Gebäude installiert hat.

Gebaut und entwickelt wurden die Roboter vom Fraunhofer IPA und der GPS GmbH, Stuttgart. Das Hüllendesign stammt von IVM Automotive, Rüsselsheim, Choreographie, Texte und Bildschirmausgaben von McCann-Ericsson, Frankfurt. „Beide Roboter sind in der Lage, Personen als solche zu erkennen und zwischen Einzelbesuchern und Besuchergruppen zu unterscheiden“, erklärt Birgit Graf vom Fraunhofer IPA. Der weibliche Roboter „MONA“ begrüßt die Besucher im Eingangsbereich und führt sie zur Ausstellung. Folgen die Besucher „MONA“ nicht, bricht sie die Führung ab. Bei der Ausstellung angekommen, verabschiedet sich „MONA“ und fährt weiter. Der männliche Roboter „OSKAR“ repräsentiert die emotionale Seite der Marke Opel. „Er macht gerne Späße und unterhält die Besucher“, erzählt Graf. Entdeckt „OSKAR“ Besucher in seiner Nähe, spricht er diese an und fordert sie auf, seinen Touchscreen zu berühren. Über den Touchscreen des Roboters können aktuelle Informationen zur Ausstellung und zur Adam Opel AG aufgerufen werden. Beide Roboter interagieren sowohl mit Personen als auch miteinander.

Die Roboter bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von bis zu 0,4 m/s. Acht 12-V-Batterien erlauben über zehn Stunden durchgängige Betriebszeit im täglichen Einsatz. Die Steuerungssoftware läuft auf einem handelsüblichen Industrie-PC und ist in C++ und Python programmiert. Zweidimensionale Laserscanner an Vorder- und Rückseite der Roboter dienen als „Augen“. „Mit ihrer Hilfe nehmen die Roboter ihre Umgebung wahr, lokalisieren sich und planen ihre Fahrtroute“, erklärt Birgit Graf. Dynamische Hindernisse wie Besucher erkennen sie ebenfalls mit Hilfe des Laserscanners und verändern ihren errechneten Pfad so, dass sie in einem angemessenen Abstand um Personen herumfahren. Neben je zwei Notausknöpfen besitzen die Roboter weitere, voneinander unabhängige Sicherheitssysteme, die sie im Zweifelsfall sofort stoppen. So verfügt jeder Roboter über acht Ultraschallsensoren, die den Bereich oberhalb des Laserscanners absichern. Rings um ihre Basis sind „MONA“ und „OSKAR“ mit einem Schaumstoffbumper ausgestattet, der Berührungssensoren enthält. Zum Boden hin gerichtete Magnetsensoren stellen sicher, dass keiner der Roboter seinen Aktionsraum verlässt.

Die Ausstellungsroboter verfügen über Komponenten zur Selbstdiagnose sowie zum automatischen Starten und Herunterfahren. Sie können damit einfach und auch durch untrainiertes Personal bedient werden. Über eine Funk- und eine Internetverbindung nach Stuttgart ist eine detaillierte Ferndiagnose der Roboter möglich. Auftretende Probleme lassen sich damit in kürzester Zeit beheben.

Weitere Informationen:
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik
und Automatisierung IPA
Dipl.-Ing. Birgit Graf
Telefon: +49(0)711/970-1910
E-Mail: birgit.graf@ipa.fraunhofer.de

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Michaela Neuner idw

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