Museen brauchen Klebstoffe
Fast jeder hat vielleicht schon mal im Museum vor einem Ausstellungsstück gestanden und sich darüber gewundert, dass die Restauratoren dieses Puzzle aus zig ausgegrabenen Teilchen wieder zusammensetzen konnten. Weniger Menschen haben vielleicht gleichzeitig darüber nachgedacht, wie man es verhindern kann, dass die Puzzleteile im Laufe der Zeit auch in der Museumsvitrine wieder auseinanderfallen.
Die Klebstoffexperten der Hochschulabteilung Recklinghausen der Westfälischen Hochschule werden genau dies gemeinsam mit dem in Münster ansässigen westfälischen Museumsamt des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe und weiteren Experten aus Deutschland und der Schweiz am letzten Freitag im April in Recklinghausen tun.
„Die Werbung spricht zwar gerne von Allesklebern, in Wirklichkeit benötigt man je nach Zweck aber sehr spezifische Klebstoffe“, weiß Prof. Dr. Klaus-Uwe Koch, Chemieprofessor und Klebstoffexperte an der Westfälischen Hochschule. Vor allem verschiedene Typen von Acrylharzen können dabei helfen, Gemälde und Skulpturen zu erhalten. Andere Kunststoffe sollen Stein- und Wandmalereien fixieren.
Wieder andere Klebstoffe können helfen, Leder, Textilien oder Papier zu restaurieren, sodass sie beständiger gegenüber Luftfeuchtigkeit werden, weil besondere Konservierungskleber tief in die Objekte einsickern. Und schließlich brauchen auch die Archäologen Spezialklebstoffe, um Grabungsfunde aus Keramik und Ton oder Metallen wie Eisen, Kupfer, Silber oder Gold nach der Reinigung dauerhaft wieder zusammenzusetzen.
Während der Vormittag der Veranstaltung im Zeichen des wissenschaftlichen Vortrags und Austauschs steht, wollen die Teilnehmer den Nachmittag dazu nutzen, Arbeitsgruppen zu bilden, um sich in Teams zukünftige Arbeitsschwerpunkte zu erschließen. Bisher haben sich bereits knapp dreißig Fachteilnehmer aus ganz Deutschland sowie aus der Schweiz zu der Tagung angemeldet.
Ihre Medienansprechpartner für weitere Informationen:
Prof. Dr. Klaus-Uwe Koch, Campus Recklinghausen der Westfälischen Hochschule, Telefon (02361) 915-456 oder 915-590 (Dekanat), E-Mail klaus-uwe.koch@w-hs.de
Stephan Brunnert, Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), LWL-Museumsamt für Westfalen, Telefon (0251) 591-4697, E-Mail stephan.brunnert@lwl.org
Um Ihnen als Medienvertreter eine unmittelbare Berichterstattung zu ermöglichen, laden wir Sie herzlich ein, an diesem Workshop teilzunehmen:
Klebstoffe in der Restaurierung
Freitag, 25.04.2014, 08:30 bis 16:30 Uhr, gemeinsame Diskussion vor dem Ende der Veranstaltung ab 15:30, Hochschulstandort August-Schmidt-Ring 10 in 45665 Recklinghausen. Auf dem Campus wird die Veranstaltung ausgeschildert (Raum B1.2.103).
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.w-hs.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Seminare Workshops
Neueste Beiträge
Menschen vs Maschinen – Wer ist besser in der Spracherkennung?
Sind Menschen oder Maschinen besser in der Spracherkennung? Eine neue Studie zeigt, dass aktuelle automatische Spracherkennungssysteme (ASR) unter lauten Bedingungen eine bemerkenswerte Genauigkeit erreichen und manchmal sogar die menschliche Leistung…
Nicht in der Übersetzung verloren: KI erhöht Genauigkeit der Gebärdenspracherkennung
Zusätzliche Daten können helfen, subtile Gesten, Handpositionen und Gesichtsausdrücke zu unterscheiden Die Komplexität der Gebärdensprachen Gebärdensprachen wurden von Nationen weltweit entwickelt, um dem lokalen Kommunikationsstil zu entsprechen, und jede Sprache…
Brechen des Eises: Gletscherschmelze verändert arktische Fjordökosysteme
Die Regionen der Arktis sind besonders anfällig für den Klimawandel. Es mangelt jedoch an umfassenden wissenschaftlichen Informationen über die dortigen Umweltveränderungen. Forscher des Helmholtz-Zentrums Hereon haben nun an Fjordsystemen anorganische…