Outsourcing – fester Bestandteil des Einkaufs der Zukunft
Die Zahl der Vergabe von Beschaffungsaktivitäten an externe Dienstleister wird sich in den nächsten drei Jahren verdoppeln. Dies ist das Ergebnis der diesjährigen global durchgeführten Procurement-Studie von Accenture, die durch den Bundesverband Materialwirtschaft Einkauf und Logistik e.V. (BME) auf dem „38. BME Symposium Einkauf und Logistik“ am 3.11.2003 in Berlin vorgestellt wurde.
Befragt wurden 219 Leiter Einkauf/Beschaffung aus verschiedenen Branchen in Unternehmen aus 14 europäischen Ländern und den USA. Fast die Hälfte der befragten Unternehmen plant danach, in den kommenden drei Jahren Beschaffungsaktivitäten ganz oder teilweise an externe Partner abzugeben. Dies ist ein deutlicher Anstieg gegenüber den 22 % der Befragten, die laut Umfrage heute schon Bereiche ihrer Beschaffungsaktivitäten auslagern.
Die meisten Fremdvergaben von Beschaffungsaktivitäten sind nach Auswertung der Studie in Frankreich geplant: Bis 2006 wollen 64 % aktiv werden. Derzeit lagern dort 32 % Beschaffungsaktivitäten aus. In Großbritannien und den USA beabsichtigen dies 58 % (derzeit: 38 % bzw. 19 %). In Deutschland, Österreich und der Schweiz gaben 39 % der befragten Unternehmen an, in den kommenden drei Jahren Beschaffungsprozesse (aktuell derzeit 26 %) auslagern zu wollen.
„Die Ergebnisse dieser Umfrage zeigen, dass der Trend zum Outsourcing von Beschaffungsleistungen keine vorübergehende Erscheinung ist“, so Stephan Haupt, Leiter der Beratungsgruppe Supply Chain Management im deutschsprachigen Raum bei Accenture. „Outsourcing sollte heute mehr als nur Kostensenkung sein, denn durch entsprechende Partnerschaften lassen sich strategische Vorteile erzielen.“ BME-Hauptgeschäftsführer Dr. Holger Hildebrandt ergänzt: „Es geht beim Outsourcing darum, bei der Entwicklung neuer Einkaufsstrategien das inzwischen breite Spektrum von neuartigen Gestaltungsmöglichkeiten zu erkennen und unternehmensindividuell optimale Lösungen zu nutzen.“
Die Vorhaben zum Outsourcing beziehen sich vorwiegend auf nichtstrategische Teile des Beschaffungsmanagements. Dazu gehören Prozesse (z.B. Bestellvorgänge, Zahlungsabwicklung), indirekte Materialien und Services (z.B. Büromaterialien, Möbel) sowie EDV-Anwendungen (z.B. Hosting von Beschaffungsapplikationen). Im Bereich der indirekten Materialien und Services planen 43 % der Befragten ein Outsourcing (deutschsprachiger Raum: 37 %). Aber auch im Bereich der direkten Materialien planen der Studie zufolge bis 2006 mehr als ein Fünftel aller befragten Unternehmen Outsourcingvorhaben (aktuell: 9 %).
Die Bereitschaft, Beschaffungsfunktionen an externe Dienstleister zu geben, ist im deutschsprachigen Raum nur bedingt an die Unternehmensgröße gekoppelt. Sowohl kleinere Unternehmen (weniger als 1.000 MA oder 500 Mio. EURO Umsatz) als auch insbesondere Großunternehmen (mehr als 50.000 MA oder 10 Mrd. EURO Umsatz) planen einen massiven Ausbau der Outsourcing-Aktivitäten im Beschaffungsbereich (Verdopplung bzw. Verdreifachung).
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