Gasfragen in Sicherheitsstudien für die tiefe unterirdische Endlagerung von radioaktiven Abfällen

Ein neuer Bericht, der jetzt von den Mitgliedern des GASNET-Projekts veröffentlicht wurde, gehört zur Pflichtlektüre für alle Einzelpersonen, Organisationen und Nationen, die in Erwägung ziehen, radioaktiven Abfall durch tiefe unterirdische Endlagerung zu entsorgen.

In vielen europäischen Ländern ist die tiefe unterirdische Endlagerung die bevorzugte Option für das langfristige Management von mittel- und hochradioaktiven Abfällen sowie abgebrannten Kernbrennstoffe.

Es ist bekannt, dass in tiefen unterirdischen Atommüll-Endlagern radioaktive Gase entstehen können, die sich hinsichtlich ihrer Art und Menge je nach Abfallart und Endlagerungskonzept voneinander unterscheiden. Unterschiedliche Auffassungen gibt es im Hinblick auf die Behandlung von Fragen rund um das Thema Gase, wenn es um Sicherheitsaspekte für solche tiefen unterirdischen Endlager geht.

Organisationen aus sieben EU-Mitgliedstaaten und der Schweiz haben sich nun gemeinsam an die Klärung dieser Fragen begeben, um ihre Aktivitäten auf diesem Gebiet etwas besser zu koordinieren. Der erste Schritt für die GASNET-Teilnehmer bestand darin, ihre gegenwärtigen Konzepte für die Behandlung von Gasfragen in Sicherheitsbewertungen zu Papier zu bringen. Darauf aufbauend wurden die zentralen Aspekte formuliert, und in einem internationalen Workshop wurde darüber beraten, wie diese Aspekte am effektivsten behandelt werden können. Der Abschlussbericht des GASNET-Projekts dokumentiert die gegenwärtigen Konzepte zur Behandlung von Gasfragen in Sicherheitsstudien und enthält eine Diskussion der Stärken und Schwächen dieser Konzepte.

Gase können auf vielfältige Weise entstehen, beispielsweise durch die Korrosion von Metallen oder durch den Zerfall organischer Substanzen in einem Endlager. Ein Endlager verändert sich im Laufe der Zeit, und mit ihm die Art und Menge der erzeugten Gase. Das Entstehen von Gasen kann sich außerdem auf die Umgebung des Endlagers auswirken und beispielsweise Grundwasserströmungen auslösen. Diese und andere Aspekte gilt es bei allen Sicherheitsstudien für ein tiefes unterirdisches Endlager zu berücksichtigen. In diese Studien müssen zum Beispiel auch die möglichen Folgen entstehender Endlagergase für die menschliche Gesundheit einbezogen werden. Als Hilfsmittel bei solchen Studien werden häufig mathematische Modelle verwendet, die tiefere Einblicke in die Zusammenhänge beim Entstehen von Gasen in Endlagern liefern sollen.

Unterschiedliche Felsarten haben unterschiedliche chemische und physikalische Eigenschaften, die Gasströmungen begünstigen oder hemmen können. Welche Bedeutung Gasfragen bei einer Sicherheitsstudie haben, ist daher von der Wahl der ’natürlichen Barriere’ abhängig – also von dem zum Endlagerbau verwendeten Felstyp und der Geologie des darüber liegenden Gesteins. Im Bericht werden zusätzliche konstruktive Maßnahmen beschrieben, mit denen sich die Effekte der Gaserzeugung und der Strömung von Gasen reduzieren lassen.

Im Bericht wird auch das menschliche Element berücksichtigt. Die Art und Weise, wie das Endlager angelegt und insbesondere versiegelt wird, kann sich enorm auf das Entstehen und die Strömung von Gasen auswirken. Ebenfalls berücksichtigt wurde die Möglichkeit einer späteren unbeabsichtigten Intervention.

Der GASNET-Bericht bietet eine umfassende Übersicht über Fragen rund Gase in tiefen unterirdischen Endlagern. Er ist öffentlich zugänglich und sollte Pflichtlektüre für alle staatlichen Institutionen sein, die den Bau von Endlagern in Betracht ziehen. Diese Arbeit könnte auch als Beitrag zur Beantwortung von Fragen der Öffentlichkeit zur tiefen unterirdischen Endlagerung dienen.

Kontaktangaben:

Mr. Simon Norris
UNITED KINGDOM NIREX LTD
Science Department
Curie Avenue
OX11 0RA, DIDCOT, United Kingdom
Tel: +44-1235-825310, Fax: -820560
Email: simon.norris@nirex.co.uk

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ctm

Weitere Informationen:

http://www.nirex.co.uk/index.htm

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