Energiebranche: Wind überholt Wasser bei der Stromerzeugung
Am 26. November 2003 trafen sich rund 80 Experten in Grevenbroich (Nordrhein-Westfalen) auf der 4. Fachtagung WINDTECH®, um über die technischen und wirtschaftlichen Perspektiven der Windenergie zu diskutieren. Veranstalter der insgesamt zweitägigen Fachtagung waren die Landesinitiative Zukunftsenergien NRW, das IWR und die Windtest Grevenbroich GmbH.
Nach Einschätzung von IWR-Leiter Dr. Norbert Allnoch wird die Windenergie auf Dauer Deutschlands wichtigste erneuerbare Stromquelle bleiben. Gleichzeitig verfüge die Branche mit ihrem technisch-industriellen Know-how über die Chance, auch auf internationaler Ebene eine führende Rolle zu spielen. Die nationale Produktion von Windstrom wird im laufenden Jahr voraussichtlich auf über 20 Mrd. kWh ansteigen, so Allnoch. „Damit könnte die Windenergie die Wasserkraftnutzung (20 bis 24 Mrd. kWh pro Jahr) bereits in diesem Jahr von Platz 1 verdrängen. Bis Ende 2003 sind in Deutschland voraussichtlich über 15.000 WEA mit einer Gesamtleistung von rd. 14.500 MW in Betrieb“, so Allnoch weiter. Deutschland bleibe damit weiter Weltmeister bei der Nutzung der Windenergie.
Dr. Frank-Michael Baumann, Geschäftsführer der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW, verwies auf die Wachstumschancen, die sich auch für das Bundesland NRW durch die Verbindung von Ökonomie und Ökologie bei der Windenergie ergeben. „NRW ist bei der Nutzung der Windenergie das wichtigste Binnenland und steht nach Niedersachsen und Schleswig-Holstein bundesweit auf dem dritten Platz. Deutschland steht in Sachen Windenergie mit Abstand an der Weltspitze vor den USA, Dänemark und Spanien. In Deutschland sind knapp 40.000 Beschäftigte im Bereich der Windenergie tätig“, so Baumann.
Der Geschäftsführer der WINDTEST Grevenbroich GmbH (WTG), Jürgen Bahr, hob mit Blick auf den in eine Konsolidierungsphase eingetretenen nationalen Windenergiemarkt die Notwendigkeit für die nationale Windindustrie hervor, sich verstärkt auf Exportmärkte auszurichten. Weiterer Handlungsbedarf besteht nach Bahrs Ansicht bei der Ertragsoptimierung bestehender Windparks. „Erhoffte Energieerträge werden teilweise nicht erreicht und haben das Vertrauen der Anleger beschädigt. Ursachen liegen sowohl in der Planung, als auch in der technischen Betriebsführung der Windenergieanlagen. Hier sieht Bahr noch erhebliches Optimierungspotenzial“, so Bahr.
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