Wissenschaftspreis 2014 der DGZfP an saarländischen Forscher des Fraunhofer IZFP verliehen

Im Rahmen der diesjährigen DGZfP-Jahrestagung, die vom 26. bis 28. Mai 2014 in Potsdam stattfand, wurde der Preis mit einer Laudatio von Prof. Anton Erhard feierlich an Dr. Christian Schorr für seine Doktorarbeit »Optimierung iterativer Rekonstruktionsverfahren bei unvollständigen Daten zur Anwendung in der Computerlaminographie« verliehen.

Der Bedarf an zerstörungsfreier Prüfung von komplexen Bauteilen und Materialien wächst rasant. Mit Hilfe der Computertomographie (CT) lassen sich hochaufgelöste 3D-Volumenbilder gewinnen, die selbst feinste Strukturen und Details wiedergeben können und eine Basis für nachfolgende Analysen bieten.

Bei besonders großen oder flächigen Objekten, für die eine CT ungeeignet sind, stellt die Computer-laminographie (CL) eine wirkungsvolle Alternative dar. Die Scanzeit kann ge¬genüber der CT deutlich reduziert werden und es stehen eine Vielzahl unterschiedlicher Aufnahmegeometrien zur Auswahl, die insbesondere auch Anpassungen an Serienprüfungen ermöglichen. 

Inhalt der hier ausgezeichneten Dissertation, die von Prof. Dr. Alfred K. Louis vom Lehrstuhl für Angewandte Mathematik der Universität des Saarlandes betreut wurde, ist die Verbesserung von computerlaminographischen Rekonstruktionen durch das Einbringen von Vorwissen über die Geometrie des zu untersuchenden Objektes mit Fokus auf der praxisnahen Anwendung. Üblicherweise funktionieren computerlaminographische Rekonstruktionsverfahren blind, das heißt sie setzen keinerlei Kenntnis über das zu untersuchende Prüfobjekt voraus.

Allerdings liegen dem Prüfer oftmals Informationen über die Form und Gestalt des Prüfkörpers vor, sei es als technische Zeichnung oder als CAD Modell. Optimiert man die Rekonstruktionsverfahren dahingehend, dass sie diese a-priori Information während der Berechnung berücksichtigen, so lassen sich Rekonstruktionsartefakte deutlich reduzieren und gleichzeitig die Fehlerdetektierbarkeit stark erhöhen.

Mithilfe der in der Dissertation entwickelten Verfahren kann die Rekonstruktionsqualität erheblich gesteigert werden – bisher nicht detektierbare Fehler können lokalisiert und neue Anwendungsfelder für die Computerlaminographie, beispielsweise in der Prüfung von Faserverbundwerkstoffen oder Leiterplatten, erschlossen werden.

Der 33-jährige Wissenschaftspreisträger Dr. rer. nat.Christian Schorr forscht und arbeitet am Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP in Saarbrücken. Dabei stehen die Entwicklung und Erprobung von neuen Rekonstruktionsalgorithmen für die Computertomographie und -laminographie im Mittelpunkt seiner wissenschaftlichen Tätigkeit.

http://www.izfp.fraunhofer.de

Media Contact

Sabine Poitevin-Burbes Fraunhofer-Institut

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Robotisch assistiertes Laserverfahren soll OP-Risiken minimieren

Eine Spinalkanalstenose – eine knöcherne Verengung des Wirbelkanals – kann für Betroffene zur Qual werden. Drückt sie auf das Rückenmark, drohen ihnen chronische Schmerzen und Lähmungserscheinungen. Häufig hilft dann nur…

Verbesserte Materialien für die Verbindungen von Mikrochips

Leistungsfähiger, stromsparender, komplexer – Hersteller von modernen Microchips sehen sich stetig neuen Herausforderungen gegenüber, auch in Bezug auf die dort notwendigen elektrischen Verbindungen. Das Fraunhofer IPMS und BASF widmen sich…

Inspiriert von der Natur: Biophysiker aus dem Projekt InCamS@BI entwickelt neuartige Mikroplastikfilter im Labor

Heutzutage ist es überall zu finden: Mikroplastik. Es wird insbesondere durch die Luft und durchs Wasser in die entlegensten Winkel der Erde transportiert. Eine der großen Fragen lautet: Wie können…