Ein Viertel aller Heimeinweisungen von Menschen mit Demenz könnte vermieden werden – Schnittstellen geriatrischer Versorgung im Mittelpunkt
Unter dem Titel „Stress an den Schnittstellen geriatrischer Versorgung“ präsentieren mehrere Experten des Profilzentrums für Gesundheitswissenschaften (PZG) der halleschen Medizinischen Fakultät am Mittwoch, 24. September 2014, Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten im Hinblick auf unterschiedliche Aspekte der Gesundheitsversorgung älterer Menschen.
Mit dem Profilzentrums Gesundheitswissenschaften (PZG) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hat sich erstmalig in Deutschland ein breiter thematischer Verbund zur gesundheitswissenschaftlichen Forschung und Lehre an einer Medizinischen Fakultät gegründet. Das PZG ist eine dynamische Forschungs-, Lehr- und Fortbildungseinrichtung zur Verbesserung der Gesundheit auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene.
Das Zentrum ist einem umfassenden Ansatz von Public Health verpflichtet und führt die über die einzelnen Einrichtungen verteilten Kompetenzen systematisch zusammen. Das PZG bringt Forscher/Innen und Praktiker/Innen u. a. mit Expertise in den Bereichen Allgemein- und Arbeitsmedizin, Biometrie, Epidemiologie, Geschichte und Ethik, Gesundheits- und Pflegewissenschaften, Medizinische Soziologie und Rehabilitationsmedizin zusammen.
Damit wird eine Stärkung der interdisziplinären und institutsübergreifenden Zusammenarbeit in den Gesundheitswissenschaften erreicht. 14 Institute und weitere Einrichtungen der Medizinischen Fakultät wollen damit einen Beitrag zu den zentralen Herausforderungen unseres Gesundheitssystems im 21. Jahrhundert leisten.
Eine der Herausforderungen an das Gesundheitssystem ist die steigende Zahl der an Demenz erkrankten Menschen. Durch den verstärkten Einsatz ambulanter Pflegedienste könnte ein Viertel der Betroffenen weiterhin zu Hause betreut werden. Über vier Jahre hinweg haben Wissenschaftler im Rahmen eines EU-Projektes etwa 2000 Erkrankte und deren Angehörige befragt.
„Viele Betroffene hätten durchaus in ihrer gewohnten Umgebung verbleiben können“, erklärt Frau Prof. Meyer. Dies hätte zudem auch einen ökonomischen Nutzen, denn eine Heimunterbringung ist deutlich kostenintensiver als die Betreuung zu Hause. Durch Einsparungen könnte die Qualität der Versorgung deutlich verbessert werden.
Neben dieser Studie kommen in weiteren Vorträgen Experten zu den Themen Betreuung älterer, insulinpflichtiger Diabetiker, Entlassungs-manangement im Krankenhaus, Versorgung und Bedarf älterer Menschen an sozialer Teilhabe und aktuelle Ergebnisse der CARLA-Studie zu Wort.
Hinweis an Journalisten: Die Vorträge sind zwischen 15.30 und 17 Uhr im Audimax der Martin-Luther-Universität, Universitätsplatz, Hörsaal HS XXIII, zu hören. Die Veranstaltung ist nicht öffentlich.
Jens Müller
Stabsstelle Presse- und Unternehmenskommunikation
Leiter und Pressesprecher
Universitätsklinikum Halle (Saale)
Medizinische Fakultät der
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Ernst-Grube-Str. 40
06120 Halle (Saale)
Tel.: (0345) 557-1032
Fax: (0345) 557-5749
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen
Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.
Neueste Beiträge
Eine gut erledigte Aufgabe: Wie Hiroshimas Grundwasserstrategie bei der Bewältigung von Überschwemmungen half
Katastrophen in Chancen umwandeln Die Gesellschaft ist oft anfällig für Katastrophen, aber wie Menschen während und nach solchen Ereignissen handeln, kann Verwüstung in Chancen für eine verbesserte Resilienz verwandeln. Eine…
Die Zukunft gestalten: DNA-Nanoroboter, die synthetische Zellen modifizieren können
Wissenschaftler der Universität Stuttgart haben es geschafft, die Struktur und Funktion biologischer Membranen mithilfe von „DNA-Origami“ zu kontrollieren. Das von ihnen entwickelte System könnte den Transport großer therapeutischer Lasten in…
Zu welchem Preis? Rauchen mit sinkenden Einkommen und geringerer Bildung verknüpft
Ein neues Papier in Nicotine & Tobacco Research, veröffentlicht von Oxford University Press, stellt fest, dass Rauchen negative Auswirkungen auf das Einkommen junger Arbeitnehmer hat. Dies gilt insbesondere für weniger…