Einschulung und Gesundheit: Welchen Einfluss hat der Schuleintritt auf die Gesundheit von Kindern?

Verwendung des Logos des Forschungsprojekts „ikidS“ kostenfrei möglich in einem Presseartikel über das Forschungsprojekt.

In diesen Tagen melden viele Eltern ihre Kinder für das Schuljahr 2015/16 an den jeweiligen Grundschulen an. Parallel dazu beginnt das Forschungsprojekt ikidS 2015, in dem rund 3.500 Eltern aus Mainz und Umgebung einen Fragebogen zur Erfassung der Gesundheit ihres Kindes erhalten.

Diesen Fragebogen haben der schulärztliche Dienst der Kreisverwaltung Mainz-Bingen und Wissenschaftler des Instituts für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI) der Universitätsmedizin Mainz entwickelt. Er soll den Gesundheitszustand der zukünftigen Erstklässler dokumentieren und auf das Projekt aufmerksam machen.

Ziel ist es, aus den Erkenntnissen Maßnahmen zu entwickeln, die dazu führen, dass gesundheitlich beeinträchtigte Kinder die gleichen Chancen wie gesunde Kinder haben. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Im Kern will das Team um den am IMBEI beschäftigten Kinderarzt und Epidemiologen Univ.-Prof. Dr. Michael Urschitz herausfinden, ob und wie sich die gesundheitliche Situation der Kinder mit der Einschulung verändert. Dazu werden sowohl gesundheitliche Stärken und Ressourcen als auch Schwächen und Risiken ermittelt.

Das Forschungsteam möchte beispielsweise ein verändertes Schlafverhalten oder eine variierende Aufmerksamkeitsfähigkeit erfassen. Im Fokus stehen zudem die gesundheitlichen Reaktionen auf die verschiedenen Herausforderungen des Schulalltags. Die Wissenschaftler untersuchen darüber hinaus, ob sich Symptome vorbestehender chronischer Erkrankungen verbessern oder verschlechtern und ob latente, bisher unentdeckte Erkrankungen erstmalig auftreten.

Auf Grundlage neuer Erkenntnisse wollen Professor Urschitz und sein Team Maßnahmen entwickeln, die dazu führen, dass gesundheitlich beeinträchtigte Kinder die gleichen Chancen wie gesunde Kinder haben. Das Forschungsinteresse konzentriert sich dabei auf die zukünftigen Schüler von etwa 80 Grund- und Förderschulen in der Stadt Mainz und im Landkreis Mainz-Bingen.

„Für die jetzt beginnende Hauptphase des Projekts ist von zentraler Bedeutung, dass möglichst viele Schulen und Familien daran teilnehmen. Denn je höher die Beteiligung ist, umso bessere Erkenntnisse bezogen auf die Gesundheit von Erstklässlern lassen sich daraus ableiten“, sagt Professor Urschitz und ergänzt: „Fundierte Forschungserkenntnisse sind die beste Basis, um Maßnahmen zu entwickeln, die einen positiven Effekt auf die Bildungschancen gesundheitlich beeinträchtigter Kinder aber auch auf gesunde Kinder haben.“

Kontakt
Univ.-Prof. Dr. Michael S. Urschitz
Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI)
Tel. 06131 17-3122
Fax 06131 17-2968
E-Mail urschitz@uni-mainz.de

Pressekontakt
Oliver Kreft, Stabsstelle Kommunikation und Presse Universitätsmedizin Mainz,
Tel. 06131 / 17-7424, Fax 06131 / 17-3496, E-Mail: pr@unimedizin-mainz.de

Kooperationspartner des Projekts
Aus der Universitätsmedizin Mainz:
Deutsches Kinderkrebsregister
Geburtenregister Mainzer Modell
Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin und Institut für Lehrergesundheit
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie
Poliklinik für Zahnerhaltungskunde
Schwerpunkt Kommunikationsstörungen der Hals-, Nasen-, Ohrenklinik und Poliklinik
Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin
Datenschutzbeauftragte der Universitätsmedizin Mainz

Aus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz:
Abteilung Psychologie in den Bildungswissenschaften am Psychologischen Institut
Abteilung Sportmedizin, Prävention und Rehabilitation am Institut für Sportwissenschaft
Arbeitsgruppe Sonderpädagogik am Institut für Erziehungswissenschaft
Weitere Einrichtungen und Verbände:
Abteilung Gesundheitswesen der Kreisverwaltung Mainz-Bingen
Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland Pfalz mit der Agentur für Qualitätssicherung, Evaluation und Selbständigkeit von Schulen
Landeselternbeirat Rheinland-Pfalz

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.300 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de


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Oliver Kreft idw - Informationsdienst Wissenschaft

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