Weniger Jugendliche nach Alkoholkonsum im Krankenhaus
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) begrüßt die positive Entwicklung der Zahlen zu den Alkoholintoxikationen Jugendlicher. Auch wenn noch nicht die Zahlen aller Bundesländer für das Jahr 2013 vorliegen – neun von insgesamt sechzehn Länderstatistiken sind bislang ausgewertet – zeigen die vorläufigen Ergebnisse mit einem deutlichen Rückgang der Einweisungen ins Krankenhaus wegen Alkoholintoxikationen, dass die intensive Präventionsarbeit Jugendliche erreicht und sie verantwortungsvoller mit Alkohol umgehen.
„Diese positive Entwicklung ist auch im Zusammenhang mit der BZgA-Alkoholpräventionskampagne für Jugendliche zu sehen. „Alkohol? Kenn dein Limit.“ hat zum Ziel, Wissen zu vermitteln, Reflexionsprozesse anzuregen und Verhaltensempfehlungen zu geben.“ erklärt Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA. Mit Unterstützung des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV) führt die BZgA seit 2009 diese bundesweit größte Kampagne zur Alkoholprävention für Jugendliche durch.
Die Statistik zu Einweisungen in das Krankenhaus aufgrund von Alkoholintoxikationen ist – neben den bevölkerungsweiten Studien der BZgA zu Wissen, Einstellungen und Verhalten – eine wichtige Information für die Qualitätssicherung und Steuerung der Kampagne. Die Alkoholintoxikationen sind zudem Gegenstand einiger weiterführender Forschungsvorhaben.
So untersuchte Prof. Dr. Jörg Wolstein, Universität Bamberg, Experte für Alkoholprävention bei Jugendlichen, ob Krankenhausdaten zu Alkoholvergiftungen Jugendlicher ein Beleg für einen steigenden riskanten Alkoholkonsum unter jungen Menschen sein könnten.
In der aktuellen Ausgabe der BZgA-Publikation ALKOHOLSPIEGEL, erklärt Wolstein: „Der Anstieg der Krankenhausbehandlungszahlen von 2004 bis 2012 ist unbestritten“. Im Jahr 2012 wurden über 26.000 Jugendliche wegen Alkoholintoxikation eingeliefert. 2004 waren es noch rund 10.000 weniger. „In repräsentativen Befragungen der BZgA zeigt sich andererseits, dass der regelmäßige Alkoholkonsum von Jugendlichen über die Jahre geringer geworden ist, die Zahl der Nicht-Trinker zugenommen hat und die Häufigkeit riskanten Konsums weitgehend stabil ist“, so der Experte.
„Eine Erklärung für die gegenläufigen Tendenzen in den letzten Jahren könnte die gewachsene Sensibilisierung in der Bevölkerung und auch bei den Jugendlichen selbst gegenüber riskantem Alkoholkonsum sein“, betont Elisabeth Pott. „Ich denke es ist ein größeres Problembewusstsein entstanden und die Bereitschaft, vorsorglich einen Notarzt zu rufen, ist gestiegen“, so Pott weiter.
Diese Hypothese stützen Studienergebnisse von Wolstein. Im zweiten Jahr der Untersuchung waren die Promillewerte bei Einlieferung im Durchschnitt deutlich niedriger. Gleichzeitig scheint das Wissen um die Folgen des riskanten Alkoholkonsums gewachsen zu sein, wie die Zahlen zum Rückgang des regelmäßigen Konsums und die nun erstmalig sinkenden Krankenhauseinweisungen zeigen.
Die aktuelle Ausgabe des Newsletters berichtet außerdem, wie BZgA und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) seit 25 Jahren gemeinsam Projekte zur Suchtprävention umsetzen und enthält Neuigkeiten aus der Kampagne „Alkohol? Kenn dein Limit.“, die vom Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) finanziert wird.
Der ALKOHOLSPIEGEL steht unter http://www.bzga.de/presse/publikationen zum Download bereit. Er kann unter http://www.bzga.de/infomaterialien/alkoholpraevention/alkoholspiegel sowie per Fax unter 0221-8992257 oder per E-Mail unter order@bzga.de kostenfrei bestellt werden.
Ein Factsheet mit ausgewählten Ergebnissen der Studie „Der Alkoholkonsum von Jugendlichen und jungen Erwachsener in Deutschland 2012“ finden Sie unter:
http://www.bzga.de/presse/daten-und-fakten/
Die Studie „Der Alkoholkonsum von Jugendlichen und jungen Erwachsener in Deutschland 2012“ ist abrufbar unter:
http://www.bzga.de/forschung/studien-untersuchungen/studien/suchtpraevention/
Die BZgA-Kampagne „Alkohol? Kenn Dein Limit.“ wird unterstützt vom Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. (PKV). Weitere Informationen zur Kampagne finden Sie unter: http://www.kenn-dein-limit.info
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