Managementsystem von Siemens senkt Energiekosten von Elektrofiltern im Stahlwerk
Mit Precon bietet Siemens Metals Technologies Betreibern von Stahlwerken ein Energiemanagementsystem für Elektrofilter in Entstaubungsanlagen. Zum System gehören Komponenten zur Datenaufnahme und -verarbeitung, Bedien- und Beobachtungseinrichtungen sowie spezielle Software zur Steuerung der Filter.
Damit kann die Fahrweise der Elektrofilter optimal an den aktuellen Betriebszustand des Konverters angepasst werden. Abhängig vom Umfeld und dem Typ des eingesetzten Elektrofilters ist eine Reduktion des Energieverbrauchs von 30 bis 50 Prozent möglich.
Die ersten Precon-Systeme sind in einem europäischen Stahlwerk in Betrieb. Hier wurden bei gleichbleibender Abscheideleistung der Filter Einsparungen beim elektrischen Energieverbrauch von mehr als 60 Prozent erreicht. Das System amortisiert sich typischerweise innerhalb eines Jahres und kann ohne zusätzliche Stillstände in bestehenden Anlagen nachgerüstet werden.
Elektrofilter sind das Herzstück von Primärentstaubungsanlagen in Stahlwerken. Mit ihnen kann rund 99 Prozent des Staubes aus den Konverterabgasen abgeschieden werden. Zwischen Sprüh- und Abscheideelektrode herrscht eine Gleichspannung von bis zu 65 Kilovolt. Der Energieverbrauch kann je nach Anlagengröße zwischen 1,4 und 2,1 Kilowattstunden pro Tonne abgestochenen Stahl betragen. Damit sind Elektrofilter ein beträchtlicher Kostenfaktor.
Üblicherweise werden die Filter so betrieben, dass die Grenzwerte für die Staubkonzentration sicher eingehalten werden können. Da aber die Staubemissionen am Konverter zeitlich stark schwanken, ist diese Fahrweise nicht bedarfsgerecht und führt lediglich zu erhöhten Betriebskosten.
Precon berücksichtigt die unterschiedlichen Betriebszustände des Konverters über den gesamten Zyklus und regelt den Energiebezug des Filters in Einklang mit den aktuellen Prozessbedingungen. Erreicht wird dies durch eine präzise Überwachung der Leistungsaufnahme jedes einzelnen Filterfeldes und eine spezielle Software zur Evaluierung aller relevanten Prozessdaten. Auf dieser Basis können die Hochspannungsversorgungen der Filterfelder bedarfsgerecht angesteuert werden.
Zum System gehören vorgetestete Hardware, ein Siemens-Nanobox-Industrie-PC und eine integrierte speicherprogrammierbare Steuerung für die Kommunikation mit den Hochspannungskomponenten der Filter. Mithilfe eines Touchpanels lässt sich Precon einfach bedienen. Bei Bedarf kann das System schnell zwischen normalem und optimiertem Betrieb umgeschaltet werden. Die Nachrüstung in bestehenden Anlagen ist problemlos und ohne zusätzliche Anlagenstillstände möglich. Ein Testsystem zur Ermittlung des Einsparpotenzials einer Filteranlage ist ebenfalls verfügbar.
Die Business Unit Metals Technologies (Linz, Österreich) ist ein weltweit führender Lifecycle-Partner für die metallurgische Industrie. Die Business Unit bietet ein umfassendes Technologie-, Modernisierung-, Produkt- und Serviceportfolio und integrierte Automatisierungs- und Umweltlösungen für den gesamten Lebenszyklus von Anlagen.
Weitere Informationen über Lösungen für Stahlwerke, Walzwerke und Behandlungslinien unter www.siemens.com/metals
Die Siemens AG (Berlin und München) ist ein führender internationaler Technologiekonzern, der seit mehr als 165 Jahren für technische Leistungsfähigkeit, Innovation, Qualität, Zuverlässigkeit und Internationalität steht. Das Unternehmen ist in mehr als 200 Ländern aktiv, und zwar schwerpunktmäßig auf den Gebieten Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung. Siemens ist weltweit einer der größten Hersteller energieeffizienter ressourcenschonender Technologien. Das Unternehmen ist Nummer eins im Offshore-Windanlagenbau, einer der führenden Anbieter von Gas- und Dampfturbinen für die Energieerzeugung sowie von Energieübertragungslösungen, Pionier bei Infrastrukturlösungen sowie bei Automatisierungs-, Antriebs- und Softwarelösungen für die Industrie. Darüber hinaus ist das Unternehmen ein führender Anbieter bildgebender medizinischer Geräte wie Computertomographen und Magnetresonanztomographen sowie in der Labordiagnostik und klinischer IT. Im Geschäftsjahr 2014, das am 30. September 2014 endete, erzielte Siemens einen Umsatz aus fortgeführten Aktivitäten von 71,9 Milliarden Euro und einen Gewinn nach Steuern von 5,5 Milliarden Euro. Ende September 2014 hatte das Unternehmen weltweit rund 357.000 Beschäftigte.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.siemens.com
Reference Number: PR2014120078PDDE
Ansprechpartner
Herr Dr. Rainer Schulze
Division Process Industries and Drives
Siemens AG
Turmstr. 44
4031 Linz
Österreich
Tel: +49 (9131) 7-44544
rainer.schulze@siemens.com
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