Wertschöpfungskettenorientierte Entwicklung ländlicher Regionen in Osteuropa

Anlässlich der Internationalen Grünen Woche 2015 richtet das IAMO in Kooperation mit der Arbeitsgruppe Agrarwirtschaft im Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft am 15. Januar 2015 auf dem Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) ein Fachpodium aus.

Zur Veranstaltung mit dem Titel „Wertschöpfungskettenorientierte Entwicklung ländlicher Regionen in Osteuropa – Perspektiven für Produktion von Nahrungsmitteln, Energie und technische Rohstoffe“ werden hochrangige Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft erwartet. Mit Blick auf die landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten werden die Redner des Fachpodiums die Möglichkeiten und Hindernisse für die Entwicklung ländlicher Regionen in Osteuropa durch den weltweit wachsenden Bedarf an Nahrungsmitteln, Energie und technischen Rohstoffen diskutieren.

Angesichts des großen und immer noch nicht ausgeschöpften landwirtschaftlichen Produktionspotenzials der Länder Osteuropas betonen internationale Experten die Rolle dieser Region, um die steigende weltweite Nachfrage nach Agrarrohstoffen für die menschliche Ernährung, als Energieträger und zur technischen Anwendung langfristig befriedigen zu können.

Diese Erwartungen treffen dabei auf einen sehr unterschiedlichen Entwicklungsstand der Landwirtschaft in Osteuropa. Regionen in Südrussland und der Ukraine mit sehr fruchtbaren Böden und leichtem Zugang zu Exporthäfen realisieren zunehmend erfolgreich ihre Produktionschancen im Bereich Getreide- und Ölsaaten durch den Einsatz moderner Produktionstechnologien.

Mit Unterstützung des staatlichen Förderprogramms zur Entwicklung der Landwirtschaft haben einige russische Regionen, wie z. B. Belgorod und Woronesch, erfolgreich neue Wertschöpfungsketten im Bereich der Tierproduktion aufgebaut, die bereits teilweise zuvor importierte Lebensmittel ersetzen können. Bei anderen Produktionsbereichen mit hoher potenzieller Wertschöpfung, wie Milch, Obst und Gemüse bleibt allerdings die angestrebte Wachstumsdynamik weiterhin aus.

Dabei ist es trotz staatlicher Fördermaßnahmen bisher nicht gelungen, den Rückzug der Landwirtschaft und den zunehmenden Verfall der Infrastruktur in entlegenen Regionen mit weniger günstigen Bedingungen für die Agrarproduktion aufzuhalten. Dies führt zu einem tiefgreifenden Strukturwandel in ländlichen Regionen, der durch den demografischen Wandel und die anhaltende Abwanderung junger Menschen in die Städte voraussichtlich noch weiter beschleunigt werden wird.

Das Fachpodium findet am 15. Januar 2015 von 15:30 – 17:30 Uhr im Saal M2/M3 des CityCube Berlin statt. Es wird in den Sprachen Deutsch, Englisch und Russisch simultan übersetzt. Die Teilnahme ist kostenfrei. Interessierte Medienvertreterinnen und Medienvertreter können sich für die Veranstaltung bis zum 9. Januar 2015 unter presse@iamo.de anmelden.

Darüber hinaus präsentiert sich das IAMO am 17. Januar 2015 in der Zeit von 9 – 15 Uhr im CityCube Berlin auf der Kooperationsbörse des GFFA. Am IAMO-Stand können Sie mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ins Gespräch kommen und sich über die Forschungstätigkeiten des Instituts informieren. Die Registrierung für die Kooperationsbörse ist bis zum 9. Januar 2015 auf der folgenden Internetseite möglich: www.gffa-berlin.de

Über das IAMO

Das Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) widmet sich der Analyse von wirtschaftlichen, sozialen und politischen Veränderungsprozessen in der Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie in den ländlichen Räumen. Sein Untersuchungsgebiet erstreckt sich von der sich erweiternden EU über die Transformationsregionen Mittel-, Ost- und Südosteuropas bis nach Zentral- und Ostasien. Das IAMO leistet dabei einen Beitrag zum besseren Verständnis des institutionellen, strukturellen und technologischen Wandels. Darüber hinaus untersucht es die daraus resultierenden Auswirkungen auf den Agrar- und Ernährungssektor sowie die Lebensumstände der ländlichen Bevölkerung. Für deren Bewältigung werden Strategien und Optionen für Unternehmen, Agrarmärkte und Politik abgeleitet und analysiert. Seit seiner Gründung im Jahr 1994 gehört das IAMO als außeruniversitäre Forschungseinrichtung der Leibniz-Gemeinschaft an.

Pressekontakt am IAMO

Daniela Schimming
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 345 2928-330
Fax: +49 345 2928-499
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www.iamo.de

Über den Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft

Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft ist als gemeinsames Organ der Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft zentraler Ansprechpartner deutscher Unternehmen für die Märkte Russland, Belarus, Ukraine, Zentralasien, Süd-Kaukasus und Südosteuropa. Er begleitet wichtige wirtschaftspolitische Entwicklungen in den bilateralen Beziehungen mit diesen Ländern und fördert Handel, Investitionen und Dienstleistungstransfers deutscher Unternehmen in der Region. Mit der Arbeitsgruppe Agrarwirtschaft bündelt der Ost-Ausschuss als einzige Regionalinitiative der deutschen Wirtschaft seit 2001 das internationale Engagement der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft und engagiert sich als Träger des GFFA Berlin e.V.

Pressekontakt beim Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft

Andreas Metz
Presse und Kommunikation
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Daniela Schimming Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO)

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