Gastbeitrag: Die Towers Watson Vergütungsstudie: Wichtige Erkenntnisse für Arbeitgeber
Wie teuer ist eigentlich Mitarbeitermotivation? Fakt ist, jedes Unternehmen steht und fällt mit seinen Mitarbeitern. Allerdings ist eine komplette Personalstruktur längst nicht das Ende der unternehmerischen Fahnenstange, denn zwischen Angestellten und hoch motivierten Mitarbeitern liegen teilweise Welten. Daraus folgt, dass jedes Unternehmen daran interessiert sein sollte, seine Mitarbeiter zu umsorgen und ein wenig zu verwöhnen. Motivation ist das Zauberwort.
Motivierte Mitarbeiter sind nachweislich engagierter, effektiver und loyaler, weil sie sich stärker mit dem Unternehmen und dessen Zielen identifizieren. Längere Fahrzeiten zum Job, Überstunden oder zusätzliche Aufgaben sind nur einige Dinge, die hoch motivierten Kollegen nur wenig ausmachen. Die Folgen, die sich durch motivierte Mitarbeiter ergeben, schlagen sich direkt in den Umsatzzahlen, Bilanzen und Geschäftsberichten nieder.
Die einfachste Art, seine Kollegen zu motivieren, ist der Lohnzettel, denn über etwas mehr Geld in der Lohntüte freut sich jeder Arbeitnehmer. Allerdings entsteht hier das Problem, dass ein Großteil des Zusatzverdienstes durch Steuern und Abgaben wieder aufgefressen wird und dem Angestellten am Ende nur ein Bruchteil der Gehaltserhöhung bleibt. Und trotz vieler Unterschiede verbindet Arbeitnehmer und Arbeitgeber der Umstand, dass beide nur ungern Steuern zahlen.
Auf der Suche nach motivierenden Alternativen, die den Angestellten in voller Höhe zur Verfügung stehen, kommen Arbeitgeber dann schnell zu den steuerfreien Zusatzleistungen. Hier lässt der Gesetzgeber viel Spielraum, wodurch den Unternehmen letztlich zahlreiche steuerfreie Zusatzleistungen zur Verfügung stehen. Oft wird dabei auch von begünstigten Bezahlungsformen gesprochen. Bei allen Extras fallen weder Steuern noch Sozialabgaben an. Im Einzelfall ist es dem Unternehmen ggf. sogar möglich, einzelne Aufwendungen steuerlich geltend zu machen.
Was haben Handykosten mit Mitarbeitermotivation zu tun?
Das international agierende Beratungsunternehmen „Towers Watson“ hat zu diesem Thema eine aktuelle Vergütungsstudie erstellt, aus der die beliebtesten Zusatzleistungen aus Sicht der Arbeitnehmer hervorgehen. Befragt wurden Angestellte und Arbeitnehmer aus über 17.000 Unternehmen in 110 Ländern, davon 500 deutsche Unternehmen.
• Auf Platz Fünf findet sich dort die Betreuung der Kinder. Dabei kann es sich um Zuschüsse für die Betreuung oder sogar um eigene betriebliche Kindergärten handeln. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass immer öfter auch Männer die Kindererziehung übernehmen, eine durchaus sinnvolle und nachvollziehbare Zusatzleistung, für die die Kollegen ganz sicher dankbar sein werden. Außerdem wird dadurch das Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen Unternehmen und Mitarbeitern gestärkt.
• Der vierte Platz im Ranking von „Towers Watson“ geht an betriebseigene Rabatte und Vergünstigungen. Die Abdeckung des Eigenbedarfs der Mitarbeiter zum Einkaufs- oder Großhandelspreis ist längst nicht mehr nur auf Brauereien oder Modelabels beschränkt. Vor allem Familien mit Kindern werden es zu schätzen wissen, wenn sie ihren Bedarf durch betriebliche Freikontingente und Rabatte abdecken können. Auch hier bleiben Steuern und Sozialabgaben außen vor.
• Die Bronzemedaille geht an die Möglichkeit, seine Mitarbeiter kulinarisch zu motivieren. Essensgutscheine oder preisreduzierte Mahlzeiten stoßen bei vielen Arbeitnehmern offensichtlich auf große Gegenliebe. Zwar lässt sich eine solche Maßnahme oft nur in betriebseigenen Kantinen realisieren, aber gerade darin liegt die große Chance für Unternehmen, weil hier viele Mitarbeiter zusammenkommen und motiviert werden können.
• Drei von vier Arbeitnehmern begrüßen es, wenn Ihnen der Chef mit einem günstigen Darlehen dabei hilft, Wünsche zu erfüllen und Träume Wirklichkeit werden zu lassen. Die Palette möglicher Anschaffungen reicht hier von der Waschmaschine über einen Neuwagen bis zum Eigenheim. Auch die Aufwendungen für eine betriebliche Qualifikation können damit gestemmt werden. Diese Art der Zusatzleistung greift besonders lange in jedes Mitarbeiterleben ein, was im Umkehrschluss eine andauernde Motivation bewirkt.
• Auf die Frage, welche betrieblichen Extras die Arbeitnehmer besonders zu schätzen wissen, ging die Pole Position an die privaten Handy- und Internetkosten. Eine Beteiligung an der Handyrechnung, die Übernahme der Grundgebühr oder ein neues Handymodell ist für die meisten Arbeitnehmer offensichtlich die nachhaltigste Motivationsgrundlage.
Fazit: Es gibt sie also durchaus, die verschiedensten Möglichkeiten und Optionen, um das Engagement und die Loyalität der eigenen Mitarbeiter zu erhöhen, ohne gleich Vater Staat mit ins Boot zu holen – effektiv und ganz legal. Mit ein wenig Kreativität kann jedes Unternehmen seine Kollegen zielgerichtet motivieren und gleichzeitig dafür sorgen, dass die Extras in vollem Umfang beim Arbeitnehmer ankommen.
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