Schmauchspur-Analysen sollen Weg zum Waffenhersteller weisen

Das Institut für Analytische Chemie der TU Bergakademie arbeitet in einem EU-Projekt mit dem Bundeskriminalamt und europäischen Partnern zusammen

Das Institut für Analytische Chemie der TU Bergakademie ist Partner eines Projekts, das gemeinsam mit dem Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden in Angriff genommen wird. Dabei geht es um die chemometrische und statistische Auswertung der Analysen an Schmauchspuren, die beim Verfeuern einer Schusswaffe entstehen. Sie reichern sich zunächst in der Waffe an, lagern sich dann aber auch auf sämtlichen Objekten in der Umgebung des Szenarios ab – so auch auf dem Schützen selbst.

Bislang werden von den Kriminaltechnikern Aussagen darüber getroffen, ob Rückstände an Händen oder Anhaftungen auf Kleidungsstücken Umweltpartikel sind oder mit großer Wahrscheinlichkeit auf Schussrückstände schließen lassen.

Ziel der Arbeit ist es nun, eine verschossene Munition auch einem bestimmten Hersteller zuordnen zu können. Dazu sind u.a. rasterelektronenmikroskopische und röntgenspektrometrische Messmethoden, die in der Schmauch-Analytik traditionell angewandt werden, ein wichtiger Bestandteil der Arbeit. Durchgeführt werden die Analysen und Auswertungen im Rahmen eines EU-Förderprojektes in der Arbeitsgruppe von Professor Matthias Otto am Institut für Analytische Chemie, am BKA selbst sowie an weiteren europäischen Partnerinstituten in den Niederlanden, Polen, Frankreich und der Slowakei. Letztere liefern einen Beitrag in Bezug auf ausländische Munitionen und stellen ihre Messgeräte zur Verfügung, um eine große Bandbreite an Methoden und Techniken mit einzubinden. Zudem erhoffen sich die Beteiligten eine Harmonisierung der kriminaltechnischen Arbeiten im Bereich der Schussspuren-Untersuchungen. (CMH)

Kontakt:

Prof. Matthias Otto
Institut für Analytische Chemie
Tel. 03731 – 393449, Fax -393666
E-Mail: Matthias.Otto@chemie.tu-freiberg.de

Media Contact

Katrin Apenburg idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen

An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…

Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean

20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….

Resistente Bakterien in der Ostsee

Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…