Die Zukunft öffentlicher Displays im urbanen Raum
Displays könnten sehr viel mehr sein als Staumelder oder unidirektionale Werbeträger. Videowalls könnten zu interaktiven Kommunikationssystemen aufgewertet werden. Gebäudefassaden könnten durch Projektion, Beleuchtung oder durch adaptive Bildschirmanzeigen als multimediale Interaktionsflächen gemeinschaftlich genutzt werden.
Neue Technologien werden es künftig ermöglichen, dass Bildschirme, Videowalls oder digitale Anzeigen in der Öffentlichkeit zunehmend aus unserer Wahrnehmung verschwinden werden. Zu Medienumgebungen integriert werden aus separaten Geräten „Ambient Media“. Die Informations- und Kommunikationstechnologien im öffentlichen oder semi-öffentlichen Raum werden weitgehend unsichtbarer Teil urbaner Umgebungsintelligenz.
„Displaysysteme spielen im öffentlichen Raum eine immer wichtigere Rolle. Dabei stehen nicht nur technische Fragestellungen im Zentrum aktueller Forschung, auch gesellschaftliche, politische und ästhetische Aspekte sind Teil des aktuellen wissenschaftlichen Diskurses“, so Prof. Dr. Antonio Krüger, General Chair des Symposiums, DFKI-Forschungsgruppenleiter und Inhaber des Lehrstuhls für Medieninformatik an der Universität des Saarlandes. „Die internationale Tagung PerDis widmet sich diesem interdisziplinären Forschungsfeld und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung von innovativen Konzepten zum Betrieb und der Interaktion mit Displaysystemen der nächsten Generation.“
Die Keynote hielt der Medientheoretiker Dr. Soenke Zehle: „Die PerDis 2015 steht für eine hochaktuelle Entwicklung: Wenn Medien integraler Bestandteil von Kultur und Umwelt werden, ist die Gestaltung der digitalen Gesellschaft nicht nur eine Frage technischer Infrastrukturen, sondern vor allem eine Frage nach Möglichkeiten der Mitgestaltung“, erläuterte der Geschäftsführer des Experimental Media Lab der Hochschule der Bildenden Künste Saar.
„Die Konferenzbeiträge zeigen die dringende Notwendigkeit, Nicht-Experten in die Auseinandersetzung um Prozesse der Informatisierung einzubinden. Als IT-Forschungsstandort mit internationaler Sichtbarkeit kann das Saarland wichtige Impulse setzen, um diesen Anspruch auf Mitgestaltung zu einem zentralen Anliegen zu machen und so unseren Begriff von Innovation zu erweitern. Die PerDis trägt als Fachkonferenz dazu ebenso bei wie die Medieninformatik als multidisziplinäres Studienangebot“, so Zehle weiter.
An mehreren Demo-Stationen wurden aktuelle und künftige Display-Technologien und Anwendungsmöglichkeiten gezeigt, darunter ein Bildschirm, der sich der Lesegeschwindigkeit des Nutzers anpasst, ein Leuchtkörper, dessen Form per Smartphone-Befehl verändert werden kann und ein virtuelles Straßenszenario, in dem sich Fußgänger mit der Oculus Rift-AR-Datenbrille bewegen, deren integrierter Eye-Tracker ihre Blickbewegungen erfasst.
DFKI Kontakt
Dr. Sven Gehring
Forschungsbereich Intelligente Benutzerschnittstellen und Innovative Retail Laboratory
E-Mail: Sven.Gehring@dfki.de
Tel. +49 681 85775 5116
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Kommunikation Medien
Technische und kommunikationswissenschaftliche Neuerungen, aber auch wirtschaftliche Entwicklungen auf dem Gebiet der medienübergreifenden Kommunikation.
Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Interaktive Medien, Medienwirtschaft, Digitales Fernsehen, E-Business, Online-Werbung, Informations- und Kommunikationstechnik.
Neueste Beiträge
Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen
An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…
Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean
20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….
Resistente Bakterien in der Ostsee
Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…