Neues Prüfverfahren hilft Patienten und Medizinern bei einer Strahlentherapie

Neues Prüfverfahren hilft Patienten und Medizinern bei einer Strahlentherapie. V.l.n.r.: Prof. Dr. Christian Schröder, Absolvent Maximilian Malberger und Radioonkologe Dr. Oliver Schneider. Foto: WH, Abdruck honorarfrei

Das Strahlentherapiezentrum Emscher-Lippe (StZEL) ist in den Räumen des St. Josef-Hospitals in Gelsenkirchen-Horst beheimatet und setzt dort im Rahmen von Krebsbehandlungen moderne Linearbeschleuniger ein, die eine hochpräzise Behandlung von Tumoren ermöglichen.

Im Strahlentherapiezentrum wird der zu behandelnde Bereich zunächst dreidimensional durch einen Computertomografen aufgezeichnet. Anschließend wird vor der Strahlentherapie dann eine exakte medizinisch-physikalische Planung durchgeführt, sodass ein Tumor präzise erfasst und das umgebende gesunde Gewebe bestmöglich geschont wird. Sogar die Bewegungen, die durch die Atmung des Patienten entstehen, fließen mit in die Behandlungsplanung ein.

„Maximilian Malberger gelang es in seiner Arbeit einen neuen Prüfkörper zu entwickeln, der nicht nur die Anforderungen der neuen DIN-Vorschriften erfüllt, sondern darüber hinaus mehr Informationen über die Qualität des Strahlengangs liefert“, berichtet Prof. Dr. Christian Schröder, der an der Westfälischen Hochschule Mikrosystem- und Feinwerktechnik sowie Mechatronik lehrt und die Arbeit von Malberger betreute. „Zudem lässt sich dieses Prüfverfahren unkompliziert anwenden, was die teilweise täglich durchgeführten Kontrollen deutlich erleichtert.“

Der Therapieerfolg hängt maßgeblich davon ab, dass alle Teilschritte der Behandlung präzise aufeinander abgestimmt sind. Die genaue Lokalisierung des Krankheitsherdes, die exakte Definition des zu bestrahlenden Gewebes und nicht zuletzt die Positionierung des Patienten werden millimetergenau miteinander verknüpft.

„Die Präzision des Gesamtsystems muss durch Kontrollen regelmäßig überprüft werden. Dabei werden speziell geformte Prüfkörper anstelle des Patienten im Strahlengang des Linearbeschleunigers platziert, um auf diesem Wege geometrische Abweichungen vor der Behandlung zu erkennen und gegebenenfalls zu korrigieren“, erläutert Malberger die Herausforderung für seine Arbeit.

Prof. Dr. Christian Schröder stellte nun gemeinsam mit Maximilian Malberger das neue Prüfverfahren im Gelsenkirchener Strahlentherapiezentrum vor. Dr. Oliver Schneider, Radioonkologe am Therapiezentrum, beeindruckte das Ergebnis der Arbeit des Gelsenkirchener Medizintechnik-Absolventen und er will die Zusammenarbeit mit der Westfälischen Hochschule zukünftig fortsetzen.

Malberger konnte sich durch seine gute Abschlussarbeit zugleich auch einen Arbeitsplatz beim Strahlentherapiezentrum in Gelsenkirchen sichern.

Ihr Medienansprechpartner für weitere Informationen:
Prof. Dr. Christian Schröder, Campus Gelsenkirchen der Westfälischen Hochschule, Telefon (0209) 9596-423 oder 9596-513 (Dekanat), E-Mail christian.schroeder@w-hs.de

Autor der Meldung: Michael Völkel

Media Contact

Dr. Barbara Laaser idw - Informationsdienst Wissenschaft

Weitere Informationen:

http://www.w-hs.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizintechnik

Kennzeichnend für die Entwicklung medizintechnischer Geräte, Produkte und technischer Verfahren ist ein hoher Forschungsaufwand innerhalb einer Vielzahl von medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin.

Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Bildgebende Verfahren, Zell- und Gewebetechnik, Optische Techniken in der Medizin, Implantate, Orthopädische Hilfen, Geräte für Kliniken und Praxen, Dialysegeräte, Röntgen- und Strahlentherapiegeräte, Endoskopie, Ultraschall, Chirurgische Technik, und zahnärztliche Materialien.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Lichtmikroskopie: Computermodell ermöglicht bessere Bilder

Neue Deep-Learning-Architektur sorgt für höhere Effizienz. Die Lichtmikroskopie ist ein unverzichtbares Werkzeug zur Untersuchung unterschiedlichster Proben. Details werden dabei erst mit Hilfe der computergestützten Bildverarbeitung sichtbar. Obwohl bereits enorme Fortschritte…

Neue Maßstäbe in der Filtertechnik

Aerosolabscheider „MiniMax“ überzeugt mit herausragender Leistung und Effizienz. Angesichts wachsender gesetzlicher und industrieller Anforderungen ist die Entwicklung effizienter Abgasreinigungstechnologien sehr wichtig. Besonders in technischen Prozessen steigt der Bedarf an innovativen…

SpecPlate: Besserer Standard für die Laboranalytik

Mehr Effizienz, Tempo und Präzision bei Laboranalysen sowie ein drastisch reduzierter Materialverbrauch: Mit der SpecPlate ersetzt das Spin-off PHABIOC aus dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) durch innovatives Design gleich…