Neue Möglichkeiten der Blutverdünnung bei Blutgerinnseln
Für Vitamin K entscheidendes Gen identifiziert
Deutschen und britischen Wissenschaftlern ist ein Durchbruch bei der Behandlung von Blutgerinnseln gelungen. Bei der Untersuchung der Rolle von Vitamin K für die Bildung von Blutgerinnseln haben sie mit VKORC1 jenes Gen identifiziert, das für seine Produktion entscheidend ist. Die Forscher schreiben in Nature, dass diese Entdeckung neue Möglichkeiten für die Blutverdünnung eröffnen kann.
Das von Wissenschaftlern des Medical Research Council Clinical Sciences Centre geleitete Team fand heraus, dass VKORC1 die Produktion eines Proteins kontrolliert, das bei Vitamin K entscheidend für Blutgerinnselbildung ist. Vitamin K selbst kommt in grünem Gemüse wie Broccoli und Spinat vor. Die Identifizierung dieses Gens könnte eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Medikamenten spielen, die die Funktion des Vitamins unterbinden und so die Gerinnselbildung verhindern.
Die Forscher untersuchten die Gene von warfarinresistenten Ratten und Patienten, die sie mit den Genen von Familien mit einer vererbten Schwäche bei der Verarbeitung von Vitamin K verglichen. Diese Erkrankung verhindert eine funktionierende Bildung von Blutgerinnseln. Bei allen drei Gruppen wurde eine Mutation des VKORC1 Gens nachgewiesen. Warfarin gilt derzeit als das beste Verfahren zur Behandlung von Patienten mit einem hohen Risiko der Bildung von Blutgerinnseln. Es ist bekannt, dass Warfarin die Wirkung von Vitamin K und in weiterer Folge die Gerinnselbildung unterbindet. Seine genaue Funktionsweise ist derzeit noch nicht erforscht. Die Identifizierung des Gens soll nähere Aufschlüsse über den Zusammenhang zwischen Protein und Vitamin K liefern.
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