Japanischer Terahertz-Technologie-Preis an Wissenschaftler Professor René Beigang verliehen
Mit diesem Preis werden international herausragende Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise für die Förderung der Terahertz-Technologie in Wissenschaft und industrieller Anwendung eingesetzt haben. Verliehen wird diese bedeutende Anerkennung vom japanischen Terahertz-Technologie-Forum, das im Jahr 2003 gegründet wurde und sich für die Verbreitung und Nutzung der Terahertz-Technologie einsetzt.
Im Abstand von drei Jahren wählt eine internationale Jury mit Mitgliedern aus USA, Japan, Korea und Deutschland den Preisträger. Die internationale Ehrung wird nur international anerkannten Spitzen-Wissenschaftlern mit großer Sichtbarkeit und herausragender Reputation zu Teil.
Die Terahertz-Technologie ist immer noch ein recht junges und heranreifendes Beschäftigungsfeld der modernen Höchstfrequenz-Messtechnik. Terahertz-Wellen erschließen im elektromagnetischen Spektrum einen Frequenzbereich zwischen Mikrowellen und Infrarot.
Die energiearme Strahlung kann, ähnlich wie Mikrowellen, Papier, Holz, leichte Bekleidung, Kunststoff und Keramik problemlos durchdringen. Zudem erzeugen Terahertz-Wellen, je nachdem, auf welche Stoffe sie treffen, charakteristische Spektren, die sich mithilfe intelligenter Software schnell analysieren lassen. Damit können beispielsweise Substanzen nicht-invasiv identifiziert werden, welche von Textilien, Kunststoff- oder Karton-Verpackungen verdeckt werden, ohne diese vorher zu entfernen.
Ein weiterer wichtiger Vorteil: Terahertz-Wellen sind nicht ionisierend und für den Menschen ungefährlich – im Gegensatz zur Röntgenstrahlung. Insbesondere letztere Eigenschaft macht die Wellen für den Einsatz in vielen Anwendungen interessant. Doch damit es dazu kommen kann, sind noch einige Forschungs- und Entwicklungsarbeiten nötig, die zurzeit in Kaiserslautern vorangetrieben werden.
Dabei zehrt das Kaiserslauterer Team vor allem von den Jahrzehnte-lang vorangetriebenen Forschungsarbeiten der Arbeitsgruppe von Professor Beigang, der zum derzeitigen Stand der Terahertz-Technologie entscheidend beigetragen hat, wofür er nun auch folgerichtig mit dem japanischen Terahertz-Technologie-Preis 2015 geehrt wurde.
Prof. Dr. René Beigang forscht seit knapp 20 Jahren an der TU Kaiserslautern auf dem Gebiet der Erzeugung und Anwendung von Terahertz-Wellen, sowohl die physikalischen Grundlagen betreffend als auch im Bereich der industriellen Anwendung. Er ist maßgeblich am Aufbau der Abteilung „Materialcharakterisierung und -prüfung MC“ des Fraunhofer IPM in Kaiserslautern beteiligt mit dem Ziel, die Terahertz-Technologie zur endgültigen Industriereife zu führen.
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