CeBIT: mehr Tops als Flops
In gut vier Wochen ist es wieder soweit. Innovativer, schneller, sicherer – die CeBIT lockt nach Hannover. Nicht immer haben sich die CeBIT-Highlights der Vergangenheit als Tops erwiesen. Ausnahme 2003: Die Topthemen der letzten Messe wie M-Business und WLAN haben tatsächlich Trends gesetzt, so die Einschätzung der Unternehmensberatung Mummert Consulting.
Topthema des Jahres 2003 war eindeutig M-Business. 85 Prozent der Privatkunden und fast alle Geschäftsleute stehen dieser mobilen Geschäftsabwicklung per Handy, Notebook oder Handheld-PC positiv gegenüber. Noch ein Topthema 2003: WLAN. Viele hoch frequentierte Orte wie Flughäfen, Hotels oder Bahnhöfe bieten ihren Kunden mittlerweile diesen drahtlosen Zugang ins Internet. Die Zahl der so genannten Hotspots wird voraussichtlich von derzeit rund 32.000 auf 135.000 im Jahre 2006 steigen. Die heutige Zahl von rund 1,5 Millionen Nutzern soll auf 23 Millionen anwachsen.
Demgegenüber haben sich Taschencomputer, die so genannten Personal Digital Assistants (PDAs), als Flop erwiesen. Einer aktuellen Studie zufolge werden die Computer im Miniformat zunehmend durch Mobiltelefone verdrängt. Denn moderne Handys verfügen ebenfalls über sinnvoll einsetzbare Funktionen wie Terminkalender und Adressbuch. Der Umsatz der PDAs ist im vergangenen Jahr um mehr als fünf Prozent gesunken.
Die Vergangenheit der CeBIT war von zahlreichen Flops geprägt. 1997 wurde das interaktive Fernsehen angekündigt. Es sollte die PC- Technologie ins Wohnzimmer bringen. Kaum etwas davon ist bisher realisiert worden: Die Wiedervorlage des Themas erfolgt laut Expertenmeinung frühestens im Jahr 2006. Die Datenübertragung per Satellit war der Flop des Jahres 1998. Der Satellitenempfang sollte lange vor DSL das komfortable Internet der Zukunft liefern. Doch daraus wurde nichts: Das Internet aus dem Orbit hat bis heute keine bedeutsamen Marktanteile. Spracherkennungssoftware sollte mit der CeBIT 1999 den Siegeszug antreten. Sie wurde zum Flop. Bis heute führt kaum ein Weg an der Tastatur vorbei. Flop im Jahre 2000: die Start-ups. Sie wurden auf der CeBIT noch wie Popstars gefeiert – kein halbes Jahr später steckte Deutschland in der Dot.com-Krise. Auch UMTS, Flopthema der CeBIT 2002, hinkt weiterhin den Versprechungen hinterher. Der Marktdurchbruch bleibt nach wie vor Wunschdenken der Hersteller.
Die Tops hingegen waren: Als Hit 2002 entpuppten sich Handys mit Computerfunktion. Der Absatz dieser so genannten Smartphones kletterte 2003 um 181 Prozent auf 9,6 Millionen. Im Jahre 2001 lagen die Aussteller mit dem prognostizierten Siegeszug von DSL richtig: 2003 existierten schon rund 4,7 Millionen DSL-Anschlüsse in Deutschland, über 40 Prozent mehr als im Vorjahr. 2000 rückte das Thema IT-Sicherheit in den Fokus der Öffentlichkeit. Der Grund: Im Februar wurden große Online-Shops mit Tausenden von Scheinanfragen lahm gelegt. Dementsprechend rege war das Interesse an Sicherheitssoftware auf der CeBIT. Studien gehen davon aus, dass der weltweite Markt für diverse Schutzmaßnahmen von 17 Milliarden Dollar (2001) auf 45 Milliarden (2006) steigen wird. Im Freizeitsektor hat besonders die „digitale Fotografie“ mit Riesenschritten den Markt erobert. Zu den Tops aus dem Spektrum konsumentennaher Geräte zählen auch Laptops. Mit hohen Zuwachsraten sind sie dabei, die Zeiten voluminöser Computer-Hardware bei privaten Nutzern zu beenden.
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