CeBIT 2004: IT-Leitstand ermöglicht intelligentes Störfallmanagement
Ein Leitstand, der IT-Systemadministratoren bei der Behebung von Störfällen schnell und zuverlässig unterstützt, kann die Ausfallsicherheit von informationstechnischen Systemen entscheidend verbessern und dazu beitragen, dass durch Fehlfunktionen bedingte Kosten minimiert werden. Ein solches Assistenz-System wird auf der CEBIT 2004 auf dem Stand des Fraunhofer eGovernment Zentrums vom Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE vorgeführt. Der Leitstand wurde von Fachleuten des Fraunhofer IESE und des Fraunhofer SIT gemeinsam mit Wissenschaftlern der TU Darmstadt und der TU Kaiserslautern sowie mit industriellen Partnern entwickelt. Er hebt sich von bisherigen Lösungen durch seine ingenieurwissenschaftliche Basis und die Lernfähigkeit im Alltag ab.
Automatische Störfallanalyse und Präsentation von Lösungsvorschlägen sind herausragende Features des IT-Leitstandes. Kommt es zum Beispiel beim Import von Buchungsdatensätzen zu einem Systemabsturz, so stellt sich nach dem Hochfahren des Systems die Frage, wie zu verfahren ist, damit bei der Fortsetzung des Imports keine Buchungssätze verloren gehen, aber auch keine Dubletten erzeugt werden. Die Antwort auf diese und viele andere Fragen liefert eine Erfahrungsdatenbank, die den Leitstand mit störfallbezogenem Wissen versorgt. Wie das Spieglein an der Wand reagiert sie prompt auf Fehlermeldungen, die als Störfall-Protokolle direkt vom Produktivsystem übermittelt werden. Nicht weniger schnell werden Lösungsvorschläge unterbreitet, wenn das Wartungspersonal Anfragen an die Erfahrungsdatenbank richtet. Ein intelligenter Suchmechanismus auf der Basis der Case-Based-Reasoning-Technologie sorgt dafür, dass Störfallbeschreibungen und -protokolle mit dem vorhandenen Wissen abgeglichen werden und jene Lösungsbeschreibungen gefunden werden, die mit höchster Wahrscheinlichkeit zutreffen oder aber erheblich zur Lösung beitragen können.
Lernfähig ist der IT-Leitstand, weil bei jeder Störfallbehebung nicht nur vorhandenes Wissen genutzt, sondern auch neues Wissen erzeugt und abgespeichert wird. Dies geschieht automatisch im Hintergrund ohne Mehraufwand für den Benutzer. Zu einer Störfallbehandlung gehört auch, dass im Anschluss von der verantwortlichen Fachkraft ein Bericht verfasst wird, in dem Auslöser, Ursachen, Aufgabenstellung und Lösungsschritte dargestellt werden. Mit diesem Report wird die Erfahrungsdatenbank gefüttert. Sie ist damit stets auf dem neuesten Stand und beinhaltet das komplette betriebsinterne Wissen, strukturiert nach praxisrelevanten Gesichtspunkten. So kann der Sicherheitsbeauftragte im Ernstfall schnell auf vorhandenes Wissen zurückgreifen.
Der IT-Leitstand wurde bereits am Beispiel des Finanzsystems des Kassen- und Steueramts („Stadtkasse“) der Stadt Köln erfolgreich erprobt. Teile des Systems wurden in Projekten eingesetzt, die mit Partnern aus der Telekommunikationsindustrie (T-Com) oder der Banken- und Versicherungsbranche durchgeführt wurden.
Der IT-Leitstand wird auf der CeBIT 2004 auf dem Stand des Fraunhofer eGovernment Zentrums, Halle 11, Stand B39 vorgeführt.
Ihre Ansprechpartnerin:
Petra Steffens
Fraunhofer IESE
Marketing / PR
Tel.: 06301 / 707-160
Fax: 06301 / 707-200
E-Mail: petra.steffens@iese.fraunhofer.de
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.iese.fraunhofer.de http://www.erfahrungsmanagement.de/ http://www.ske-projekt.de/Alle Nachrichten aus der Kategorie: CeBIT 2004
Neueste Beiträge
Spitzenforschung in der Bioprozesstechnik
Das IMC Krems University of Applied Sciences (IMC Krems) hat sich im Bereich Bioprocess Engineering (Bioprozess- oder Prozesstechnik) als Institution mit herausragender Expertise im Bereich Fermentationstechnologie etabliert. Unter der Leitung…
Datensammler am Meeresgrund
Neuer Messknoten vor Boknis Eck wurde heute installiert. In der Eckernförder Bucht, knapp zwei Kilometer vor der Küste, befindet sich eine der ältesten marinen Zeitserienstationen weltweit: Boknis Eck. Seit 1957…
Rotorblätter für Mega-Windkraftanlagen optimiert
Ein internationales Forschungsteam an der Fachhochschule (FH) Kiel hat die aerodynamischen Profile von Rotorblättern von Mega-Windkraftanlagen optimiert. Hierfür analysierte das Team den Übergangsbereich von Rotorblättern direkt an der Rotornabe, der…