Drive-in für den Einkauf
Per Mausklick bestellen, die Ware zum beliebigen Wunschtermin abholen und komfortabel wie beim Drive-in direkt von der Ausgabe ins Auto laden – so einfach kann Internet-Shopping sein. Ein automatisches Lagersystem, der Tower24, machts möglich.
Trotz zahlloser Pleiten der wie Pilze aus dem Boden geschossenen Internet-Firmen steht dem Handel im Internet ein gewaltiger Aufschwung bevor: Bis zum Jahr 2003 werden die Umsätze von heute 117 Mrd Euro auf 422 Mrd Euro steigen. Zu jeder Tages- und Nachtzeit bestellt, erwartet der Kunde die Waren möglichst schnell und ohne hohe Zusatzkosten daheim auf den Tisch. Den Aufwand für die termingerechte Auslieferung haben viele Unternehmen unterschätzt. Doch traditionsreiche Versandhändler wie der auch im Internet erfolgreiche Otto-Versand wissen: Der Kunde verzeiht nichts – weder verspätete Lieferungen noch hohe Kosten. Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML in Dortmund präsentiert auf der Messe »transport logistic« (15. bis 19. Mai) in Halle B5, Stand 137/236 unter anderem eine Lösung für die Schwachstelle »Auslieferung«: den Tower24. Rund um die Uhr können Verbraucher dort die bestellten Waren abholen.
Im Büro bestellt, auf dem Weg nach Hause abgeholt – so einfach könnte Einkaufen via Internet sein. »Ein Problem beim E-Commerce ist die Atomisierung der Sendungen«, erklärt Lars Siebel vom IML. »Die Einzellieferungen an die Haustür lassen die Transportkosten stark ansteigen, insbesondere bei einer Zustellung zu einer bestimmten Uhrzeit.« Alternativen bieten personallose Pick-up-Stellen, beispielsweise Schließfächer in Bahnhöfen oder Tankstellen. Auch der Tower24, ein automatisches Lagersystem, ist so eine Abholstelle. Im Gegensatz zu Schließfächern bietet dieses System eine Reihe an Vorteilen: Der Zugang ist sowohl für Lieferant als auch Kunde wesentlich einfacher. Der Lieferant kann mit dem Wagen direkt vor den Turm fahren und – dank der ergonomischen Gestaltung des Eingabefensters – in 20 Minuten bis zu 100 Pakete einlagern. Für den Kunden ist sogar ein Drive-in möglich. Er kann seine Waren direkt vom Auto aus dem Ausgabefach nehmen. Der Zugang wird über ein einfaches aber sicheres Login-System geregelt. Selbst frische und tiefgekühlte Produkte können problemlos aufbewahrt werden: Der Tower24 nutzt die natürliche Isolation des Erdreichs und ein Luftschichten-Kühlsystem. So eignet sich der Turm als Lager für frische Waren, die am selben Tag bestellt und abgeholt werden ebenso wie für Bücher oder Kleidung, die eine längere Lieferfrist haben.
Im Herbst will das IML voraussichtlich gemeinsam mit Siemens auf dem Parkplatz des Dortmunder Technologieparks den ersten Tower24 errichten. Im Pilotversuch soll dort die Praxistauglichkeit des dezentralen Pick-up-Systems demonstriert werden. Eine effektive Alternative zu den teuren Lieferungen bis an die Haustür.
Ansprechpartner:
Lars Siebel und Anke Jaspers
Telefon: 02 31/97 43-1 14, Fax: 02 31/97 43-2 15, siebel@iml.fhg.de
Weitere Informationen finden Sie im WWW:
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Verkehr Logistik
Von allen Aktivitäten zur physischen Raum- und Zeitüberbrückung von Gütern und Personen, einschließlich deren Umgruppierung – beginnend beim Lieferanten, durch die betrieblichen Wertschöpfungsstufen, bis zur Auslieferung der Produkte beim Kunden, inklusive der Abfallentsorgung und des Recyclings.
Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Verkehrstelematik, Maut, Verkehrsmanagementsysteme, Routenplanung, Transrapid, Verkehrsinfrastruktur, Flugsicherheit, Transporttechnik, Transportlogistik, Produktionslogistik und Mobilität.
Neueste Beiträge
Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen
An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…
Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean
20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….
Resistente Bakterien in der Ostsee
Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…