Studie bewertet Nanotechnologie in der Umwelttechnik
Fraunhofer IAO und das IAT der Universität Stuttgart haben das Zukunftspotenzial der Mikro- und Nanotechnologie für die Umwelttechnik in Baden-Württemberg bewertet. Die Ergebnisse wurden in einer Studie für das Umwelt- und Verkehrsministerium zusammengefasst.
Die Mikro- und Nanotechnologie zählt zu den Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts. Die Erwartungen reichen von der Hoffnung, bestehende Produkte und Prozesse zu optimieren bis hin zur Vision, die Produktion und das gesellschaftliche Leben revolutionär neu zu gestalten.
Um die Einsatzpotenziale dieser Zukunftstechnologien für die Umwelttechnik in Baden-Württemberg einzuschätzen, hat das Ministerium für Umwelt und Verkehr eine Studie in Auftrag gegeben. Das Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement (IAT) der Universität Stuttgart hat die Technologiebewertung gemeinsam mit Fraunhofer IAO durchgeführt.
Auf Grundlage von Literaturstudien, Interviews mit ausgewählten Experten und Patentrecherchen wurden zukünftige Marktpotenziale identifiziert, Hemmnisse eines Technologieeinsatzes beschrieben und mit dem Stand der umwelttechnischen Industrie Baden-Württembergs verglichen. Damit soll die Spitzenstellung, die Baden-Württemberg in einigen Bereichen der Mikro- und Nanotechnologie hat, ausgebaut und gezielt zur Förderung der Umwelttechnik und darin tätiger Unternehmen eingesetzt werden.
Wie die Studie zeigt, befindet sich die Nanotechnologie zu einem Großteil noch in der Grundlagenforschung. Das Innovationspotenzial bezieht sich bisher auf die Eigenschaften bestehender Produkte. Allerdings bieten sich einige potenzielle Anwendungsfelder in der Umwelttechnik, hauptsächlich im Bereich der Katalyse, der Sensorik, der Oberflächen mit spezifischen Eigenschaften, der Trenn- und Aufbereitungsverfahren sowie der Energiesysteme. Die Studie zeigt aber auch, dass die Nanotechnologie in der Umwelttechnik noch weitgehend unbekannt ist. Während die Entwicklung der Nanotechnologie stark von den erforschten Möglichkeiten und Funktionalitäten getrieben ist, ist die Forschung in der Umwelttechnik problemorientiert. Beide Herangehensweisen müssen marktorientiert zusammengeführt werden. Weiter zeigt die Untersuchung, dass neben dem zu fördernden Informationsaustausch die Rahmenbedingungen wie Infrastruktur, qualifizierte Arbeitskräfte und Finanzkapital ausschlaggebend sind für einen Einsatz der Nanotechnologie in der Umwelttechnik.
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