DFG richtet 17 neue Schwerpunktprogramme ein

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet 17 neue Schwerpunktprogramme (SPP) für das Jahr 2017 ein. In den SPP sollen wissenschaftliche Grundlagen besonders aktueller oder sich gerade bildender Forschungsgebiete untersucht werden. Vom Senat der größten Forschungsförderorganisation und zentralen Selbstverwaltungsorganisation für die Wissenschaft in Deutschland wurden die neuen SPP aus insgesamt 76 zuvor bei der DFG eingereichten Initiativen ausgewählt.

Die nun bewilligten Programme decken die gesamte fachliche Breite in den Geistes- und Sozialwissenschaften, Lebenswissenschaften, Naturwissenschaften und Ingenieurwissenschaften ab. Ihr Themenspektrum reicht von der Synthese von Nanopartikeln in Sprayflammen über neue Herangehensweisen der Artenbenennung, skalierbares Datenmanagement bis hin zur Vielfalt extrasolarer Planeten und zur Mobilität im osteuropäisch-osmanisch-persischen Raum.

Alle Programme sind stark interdisziplinär ausgerichtet und zeichnen sich durch den Einsatz innovativer Methoden aus. Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist ein zentrales Element und eine der wesentlichen Voraussetzungen für die Einrichtung eines neuen SPP. Darüber hinaus weisen alle Initiativen auch ein Gleichstellungskonzept auf.

Die nun angenommenen Programme beschreiben jeweils das Oberthema des Schwerpunktprogramms. In den kommenden Monaten werden die SPP einzeln von der DFG ausgeschrieben, die die daraufhin eingehenden Förderanträge in einem strengen Begutachtungsverfahren auf ihre wissenschaftliche Qualität und ihren Beitrag zum jeweiligen Hauptthema prüfen wird. Für die 17 neuen SPP stehen in einer ersten Förderperiode in den kommenden drei Jahren insgesamt rund 108 Millionen Euro zur Verfügung. In der Regel werden die Schwerpunktprogramme für eine Dauer von sechs Jahren gefördert. Derzeit sind damit insgesamt 93 SPP in der Förderung. Die 17 neuen Initiativen nehmen 2017 ihre Arbeit auf.

Die neuen Schwerpunktprogramme, geordnet nach den Wissenschaftsbereichen, sind:

Geistes- und Sozialwissenschaften
• Transottomanica: Osteuropäisch-osmanisch-persische Mobilitätsdynamiken
(Koordinator: Prof. Dr. Stefan Rohdewald, Universität Gießen)

Naturwissenschaften
• Exploration der Diversität extrasolarer Planeten
(Koordinatorin: Prof. Dr. Heike Rauer, Technische Universität Berlin)
• Gebirgsbildungsprozesse in 4-Dimensionen (4D-MB)
(Koordinator: Prof. Dr. Mark R. Handy, Technische Universität Berlin)
• Geometrie im Unendlichen
(Koordinator: Prof. Dr. Bernhard Hanke, Universität Augsburg)

Lebenswissenschaften
• Computational Connectomics
(Koordinator: Prof. Dr. Jochen Triesch, Goethe-Universität Frankfurt)
• Auf dem Weg zur implantierbaren Lunge
(Koordinator: Prof. Dr. Rolf Rossaint, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen)
• Taxon-OMICS: Neue Herangehensweisen zur Entdeckung und Benennung von Arten und Biodiversität
(Koordinatorin: Prof. Dr. Susanne Sabine Renner, Ludwig-Maximilians-Universität München)
• Kleine Proteine in Prokaryoten, eine unbekannte Welt
(Koordinatorin: Prof. Dr. Ruth Anne Schmitz-Streit, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)

Ingenieurwissenschaften
• Legierungen mit komplexer Zusammensetzung – Hochentropielegierungen (CCA – HEA)
(Koordinator: Prof. Dr. Uwe Glatzel, Universität Bayreuth)
• Zyklische Schädigungsprozesse in Hochleistungsbetonen im Experimental-Virtual-Lab
(Koordinator: Prof. Dr. Ludger Lohaus, Leibniz Universität Hannover)
• Gezielte Nutzung umformtechnisch induzierter Eigenspannungen in metallischen Bauteilen
(Koordinator: Prof. Dr. Wolfram Volk, Technische Universität München)
• Opus Fluidum Futurum – Rheologie reaktiver, multiskaliger, mehrphasiger Baustoffsysteme
(Koordinator: Prof. Dr. Viktor Mechtcherine, Technische Universität Dresden)
• Skalierbares Datenmanagement für zukünftige Hardware
(Koordinator: Prof. Dr. Kai-Uwe Sattler, Technische Universität Ilmenau)
• Hybride und multimodale Energiesysteme: Systemtheoretische Methoden für die Transformation und den Betrieb komplexer Netze
(Koordinator: Prof. Dr. Christian Rehtanz, Technische Universität Dortmund)
• Robust Argumentation Machines (RATIO)
(Koordinator: Prof. Dr. Philipp Cimiano, Universität Bielefeld)
• Nanopartikelsynthese in Sprayflammen (SpraySyn): Messung, Simulation, Prozesse
(Koordinator: Prof. Dr. Christof Schulz, Universität Duisburg-Essen)
• Hochspezifische mehrdimensionale Fraktionierung von technischen Feinstpartikelsystemen
(Koordinator: Prof. Dr. Urs Peuker, Technische Universität Bergakademie Freiberg)

Weiterführende Informationen

Medienkontakt:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der DFG, Tel. +49 228 885-2443, presse@dfg.de

Informationen erteilen auch die Koordinatorinnen und Koordinatoren der neuen Schwerpunktprogramme.

Zu DFG-Schwerpunktprogrammen siehe auch:
www.dfg.de/spp

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Frieda Berg Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

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