Optimistischer Ausblick für die IT- und Telekommunikationsbranche
Münchner Presseforum im Vorfeld der CeBIT
In München präsentierten Unternehmen im Vorfeld der CeBIT bei einem eintägigen Presseforum Marktentwicklungen und Zukunftsprognosen für die IT- und Telekommunikationsbranche (ITK). Andreas Rüter, Vice-President vom Beratungshaus Booz Allen Hamilton ab in seinem Eröffnungsvortrag einen optimistischen Ausblick: „Die Umsätze werden 2004 und 2005 wieder deutlich steigen. Nach zwei Jahren der Zurückhaltung bei Investitionen sind viele Projekt jetzt einfach überfällig. Pro Jahr ist mit einem Wachstum von 4 bis 6 Prozent zu rechnen“, so Rüter.
Hauptziel der Unternehmen sei die Leistungssteigerung bei sinkenden Budgets. Das bedeutet eine Reduktion der Komplexität, stärkere Standardisierung und realistisch dimensionierte Fremdvergabe, also Outsourcing.
„Nearshore- und Offshore-Outsourcing sind Realität und werden sich weiter rasant entwickeln. Neben reiner Software-Entwicklung wird es auch Prozesse in der Bereitstellung, im Netzwerk und in der kundenspezifischen Anpassung von Diensten betreffen. Die Potenzialanteile für Offshore lieben bei 25 bis 35 Prozent, für Nearshore bei 20 Prozent“, führte Rüter aus.
Schlüsselthemen für den ITK-Markt seien mobile Services (WLAN), Voice-over-IP und Fully-IP-Networks. Neben der reinen Technik spielten dabei Quality-of-Service und Service Level Agreements eine ganz entscheidende Rolle. Sicherheit komme vor Innovationsführerschaft. „Die Mobilfunk-Branche wird aus den Erfahrungen im Festnetz lernen: Kapazitäten werden nicht als strategische Waffe aufgebaut, sondern orientieren sich an der Nachfrage. Preis- und Servicemodelle müssen einen Mehrwert für die Kunden widerspiegeln, also Preise für bestimmte und vollständige Leistungen vorsehen – etwa den Download eines Songs – und nicht etwa die Tariffierung von Übertragungsvolumen“, sagte Rüter.
Die Themenpalette der Firmenvorträge reichte von Business Intelligence bis WLAN: So präsentierte der Düsseldorfer Abrechnungsspezialist acoreus eine WLAN-Gemeinschaftslösung, die in Zusammenarbeit mit Toshiba entwickelt wurde. „Das Komplettangebot mit dem Markennamen Yellex bietet Hotspot-Betreibern ein Geschäftsmodell, das vor allem einen einfachen und unkomplizierten Aufbau von Hotspots ermöglicht und den Betreiber mit mindestens 55 Prozent am Umsatz beteiligt. Der Markt nimmt das Angebot mit großem Interesse auf. 590 Hotspots wurden bisher unter Vertrag genommen. Bis zum Ende des Jahres rechnen wir mit 1.500.“, so Andreas Dippelhofer von der acoreus-Geschäftsleitung.
Zum Start der CeBIT erweitert acoreus den WLAN-Service: Die Abrechnung der Internetnutzung über Hotspots kann dann auch über Handys erfolgen. „Es genügt die Mobilfunknummer und das Handy, um sich für WLAN-Hotspots von Yellex/Toshiba anzumelden. Der Mobilfunkkunde muss lediglich seine Mobilfunkrufnummer in ein Onlineformular unter www.yellex.com eintragen und erhält innerhalb von Sekunden per SMS einen Zugangscode auf sein Handy geschickt. Die Abrechnung der WLAN-Nutzung erfolgt über die Rechnung der Mobilfunkanbieter. Das Zahlen per Handy wird als Service für den Kunden unabhängig vom Netzbetreiber möglich sein“, führte Dippelhofer aus.
Der Softwarehersteller Legato stellte das Thema „Datensicherheit“ in der Vordergrund. Den meisten Unternehmen sei nicht bewusst, dass sich bis zu 60 Prozent ihrer Daten außerhalb des gesicherten Datenzentrums befinden. „Während in der Zentrale eine gesicherte und betreute Infrastruktur für deren Backup sorgt, sind Filialen bei der Sicherung oft sich selbst überlassen. Teuer Arbeitsaufwand und Verluste entstehen, wenn die Daten nicht wieder hergestellt werden können, weil das Backup nicht funktioniert, ein Band aus der Sicherung fehlt oder überschrieben wurde“, so Henri Diepeveen von der Legato Software GmbH. Mit der RepliStor Software biete sein Unternehmen einen neuen Weg für die dezentrale Sicherung der Daten. Das Produkt basiere nicht auf dedizierter Backup Hardware in den Außenstellen, sondern nutze eine Online-Verbindung zur Echtzeit-Kopie.
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