Entwicklung zum Schutz elektronischer Zugangssysteme
Patentierte Eigenentwicklung der Fachhochschule Köln – ein physikalisches Verfahren zur Aufdeckung von sogenannten Relais-Attacken, das schlüssellose Zugangssysteme vor dem Zugriff bzw. Zutritt Unbefugter schützt – wird mit mittelständischem Industrie-Partner in Lizenz produziert.
Einen großartigen Erfolg hat das Labor für Computer Aided Engineering des Campus Gummersbach der Fachhochschule Köln zu verbuchen: Zum ersten Mal konnte ein Professor einer Fachhochschule in NRW einem Industrieunternehmen das exklusive Recht zur Nutzung einer durch Patent geschützten Eigenentwicklung einräumen und gleichzeitig in einer Kooperation mit seinen Mitarbeitern André Schmidt und Ingo Roda das Know-how in die Firma tragen. Es ist diesem Team gelungen, eine Sicherheitslücke zu schließen, die verhindert, dass Unbefugte in funkgesteuerte Zugangssysteme eindringen.
Schlüssellosen Zugangssystemen, wie etwa dem schlüssellosen Auto als prominentestem Beispiel, gehört die Zukunft. Allerdings haben diese schlüssellosen Zugangssysteme spezifische Sicherheitslücken, die geschlossen werden müssen, um Unbefugte von einem unerlaubten Zugriff bzw. Zutritt abzuhalten. Das von Prof. Kampmann und seinen Mitarbeitern entwickelte physikalische Verfahren zur Detektion von sogenannten Relais-Attacken bietet einen solchen Schutz.
Möglich wurde dieser Erfolg durch das sehr spezielle Know-how der Wissenschaftler der Fachhochschule Köln auf der einen Seite und durch die Unterstützung von PROvendis auf der anderen. Die Landespatentagentur PROvendis überprüft, ob die jeweilige Erfindung überhaupt patentierbar ist, analysiert die Marktfähigkeit, begleitet entsprechende Schutzrechtsanmeldung und hilft beim Marketing und der Auslizensierung an Industriefirmen. Da der Elektronik-Markt global ist, wird die Erfindung des Labors für Computer Aided Engineering auch über ein weltweites Patent geschützt.
Lizenznehmer ist die Firma ELMOS, eine mittelständische Halbleiterfirma mit Hauptsitz in NRW, die integrierte Schaltungen, sogenannte ICs, vorzugsweise für die Automobil-Elektronik herstellt und das patentierte Verfahren für eine sehr interessante Produktidee hält.
Von der Zusammenarbeit profitieren alle: Die Firma wird die patentierte Entwicklung als Produkt vermarkten und die Hochschule kann ihr Verfahren in der Firma bis zur Serienreife weiterentwickeln, auch mit Blick auf einen Einsatz in verwandten Produkten der Sicherheitstechnik. Die Ergebnisse der Kooperation werden als Basis für weitere Aktivitäten in Forschung und Lehre dienen. Erklärtes Ziel beider Kooperationspartner ist eine wirtschaftlich erfolgreiche Verwertung, zum Nutzen des Industrie-Partners und einer Drittmittelfinanzierung des Labors für Computer Aided Engineering und damit für die weitere Ausbildung von Elektronik-Entwicklerinnen und -Entwicklern mit dem Ausbildungsschwerpunkt „Design integrierter Schaltungen“.
In diesem Labor des Campus Gummersbach der FH Köln werden Studierende ausgebildet, die später als Produktentwickler auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt sind. Bereits ab dem 4. Semester werden sie in die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten einbezogen und lernen Industrieprojekte mit ihren interessanten Fragestellungen, Herausforderungen und beeindruckenden Möglichkeiten kennen.
Weitere Informationen:
Fachhochschule Köln, Campus Gummersbach,
Labor für Computer Aided Engineering,
Prof. Dr. Andreas Kampmann
Am Sandberg 1, 51643 Gummersbach
Tel.: 02261 / 8196 385
E-Mail: andreas.kampmann@fh-koeln.de
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Weitere Informationen:
http://www.fh-koeln.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie
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