Wissenschaftlicher Beirat unterstützt Bundesregierung beim Internationalen Ausbau erneuerbarer Energien
Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) hat heute an die Bundesminister Edelgard Bulmahn (Forschung), Jürgen Trittin (Umwelt) und Heidemarie Wieczorek-Zeul (Entwicklung) seine Empfehlungen zur Internationalen Konferenz für Erneuerbare Energien (renewables2004, 1.-4. Juni 2004 in Bonn) übergeben. Die Wissenschaftler fordern, einen langfristigen Prozess zum weltweiten Ausbau der erneuerbaren Energien anzustoßen. Sie unterstützen damit die Strategie der Bundesregierung.
Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn begrüßte den interdisziplinären Ansatz des WGBU-Gutachtens. „Es ist richtig, nicht nur auf die Weiterentwicklung einer einzigen Technologie zu setzen“, sagte Bulmahn. Fortschritt werde nur erreicht, wenn auch gesellschaftliche Aspekte eine Schlüsselstellung einnehmen. Darüber hinaus fordert der WGBU eine Verlagerung der inhaltlichen Schwerpunkte von fossiler und nuklearer Energie auf erneuerbare Energie und Effizienzmaßnahmen. „Diese Weichenstellung ist von Seiten der Bundesregierung längst vorgenommen worden“, erklärte Bulmahn. „Alle Projekte bei der Forschungsförderung im BMBF müssen Kriterien der Nachhaltigkeit und Effizienz im besonderen Maß erfüllen.“
Die Bundesregierung sieht sich durch den WGBU darin bestärkt, dass die „renewables2004“ Anlass für möglichst viele Staaten sein sollte, sich auf freiwilliger Basis konkrete Ziele für den Ausbau erneuerbarer Energien zu setzen. Der neunköpfige Beirat betont die Notwendigkeit, auf der Konferenz einen langfristigen Prozesses zum weltweiten Ausbau der erneuerbaren Energien einzuleiten. „Ambitionierte und ernstgemeinte Ziele sind wichtig, um die bestehende Dynamik des Ausbaus beizubehalten und zu verstärken. Um die Vorreiterrolle Europas zu festigen, brauchen wir Ziele über das Jahr 2010 hinaus, wie wir es in Deutschland mit dem 20-Prozent-Ziel für 2020 im Erneuerbare Energien Gesetz umgesetzt haben“, so Bundesumweltminister Jürgen Trittin.
Die Bundesregierung teilt die Einschätzung des WBGU, wonach den Entwicklungsländern eine wichtige Rolle bei der Verbreitung erneuerbarer Energien zukommt. „Zwei Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu kommerzieller Energie. Um einen aktiven Beitrag zur Armutsbekämpfung zu leisten, wird die deutsche Entwicklungszusammenarbeit die Verbreitung der erneuerbaren Energien noch stärker unterstützen. Dadurch unterstützen wir nachhaltige Entwicklung“, sagte Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul. Der WBGU empfiehlt, einige Großprojekte der internationalen Zusammenarbeit in Angriff zu nehmen, die beispielgebend für eine Umgestaltung der Energiesysteme sind.
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