IMK-Konjunkturindikator: Rezessionsgefahr bleibt niedrig
Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft sind weiterhin günstig. Das Risiko dass sie in nächster Zeit in eine Rezession gerät, bleibt trotz eines leichten Anstiegs gering. Das zeigt der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung.
Für den Zeitraum von Mai bis Juli weist das Frühwarninstrument, das die aktuellsten verfügbaren Daten über die Wirtschaftslage bündelt, eine mittlere Rezessionswahrscheinlichkeit von 10,8 Prozent aus. Im April hatte der Wert bei 8,1 Prozent gelegen. Bei Werten unter 30 Prozent besteht keine Rezessionsgefahr, der nach dem Ampelsystem arbeitende Indikator zeigt weiter grün.
Die leichte Eintrübung im Indikatorwert erklärt IMK-Konjunkturexperte Peter Hohlfeld damit, dass das Verarbeitende Gewerbe in den vergangenen Wochen etwas weniger Aufträge aus dem Inland erhalten hat. Zudem kamen von einigen Finanzmarktindikatoren leicht negative Signale. Trotzdem sei die „konjunkturelle Aufwärtsbewegung in der Grundtendenz nach wie vor intakt“, betont Hohlfeld.
Dafür spreche, dass sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft im April zum dritten Mal in Folge verbesserte. Außerdem stiegen die Auftragseingänge aus dem Ausland und das Bruttoinlandsprodukt wuchs im ersten Quartal robust.
Daher bleibt das IMK bei seiner Einschätzung, dass sich der moderate Aufschwung in Deutschland fortsetzen wird. Für 2017 rechnet das Düsseldorfer Institut mit einem Wirtschaftswachstum von 1,3 Prozent, für 2018 prognostizieren die Konjunkturforscher 1,8 Prozent.
In den IMK-Konjunkturindikator fließen zahlreiche Daten aus der Real- und der Finanzwirtschaft ein. Darüber hinaus berücksichtigt das Instrument Stimmungsindikatoren. Das IMK nutzt dabei die Industrieproduktion als Referenzwert für eine Rezession, weil diese rascher auf einen Nachfrageeinbruch reagiert als das Bruttoinlandsprodukt (BIP).
Das Frühwarnsystem signalisiert eine Rezession, wenn die Industrieproduktion über fünf Monate um mindestens ein Prozent schrumpft.
Der IMK-Konjunkturindikator wird monatlich aktualisiert.
Kontakt in der Hans-Böckler-Stiftung
Peter Hohlfeld
IMK
Tel.: 0211-7778-338
E-Mail: Peter-Hohlfeld@boeckler.de
Rainer Jung
Leiter Pressestelle
Tel.: 0211-7778-150
E-Mail: Rainer-Jung@boeckler.de
http://www.boeckler.de/imk_38710.htm – Zum IMK-Konjunkturindikator
https://www.boeckler.de/106571_107988.htm – Zur aktuellen Konjunkturprognose
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