KATWARN warnt auch in Fremdsprachen

Zum Oktoberfest in München startet das Warnsystem KATWARN ein Pilotprojekt mit Fremdsprachen. Behördliche Warnungen erscheinen nicht nur in Deutsch, sondern jetzt auch in Englisch und Italienisch. Matthias Heyde/ Fraunhofer FOKUS

Warnungen nützen nur dann, wenn die Menschen sie auch verstehen und entsprechend handeln können. Beim diesjährigen Oktoberfest in München, vom 16. September bis 3. Oktober, startet KATWARN daher ein Pilotprojekt für Warnungen in mehreren Sprachen.

Je nach voreingestellter Sprache in den Systemeinstellungen des Smartphones erhalten KATWARN-Nutzerinnen und -Nutzer bei Gefahren auf dem Festgelände Warnungen in Deutsch, Englisch oder Italienisch. Ist im Smartphone eine andere Sprache voreingestellt, wird die Warnung auf Englisch ausgegeben.

Voraussetzung ist, dass die Nutzerinnen und Nutzer das Themen-Abo »Oktoberfest« für Ihre KATWARN-App freigeschaltet haben. Den Link und QR-Code dafür gibt es unter https://www.katwarn.de/themen-abos.php.

Für das Pilotprojekt wurde das KATWARN-Redaktionssystem, mit dem z.B. Leitstellen der Feuerwehr die Warnungen aussenden, weiterentwickelt und mit mehrsprachigen Texten für die wichtigsten Gefahrenereignisse versehen. Die vorbereiteten Texte werden gezielt an Smartphones mit der entsprechen Spracheinstellung versendet.

Nur im Falle ganz unerwarteter Gefahren kann es sein, dass eine Warnung neu geschrieben werden muss, weil noch kein passender Text vorliegt. Dann erhalten alle KATWARN-Nutzerinnen und -Nutzer die Warnungen nur in Deutsch.

»Im Gefahrenfall, wenn alles schnell gehen muss, können die Warnungen nicht erst in verschiedenen Sprachen geschrieben werden. Software für automatische Übersetzung funktioniert heute zwar schon für den Alltagsgebrauch, aber für die Krisenkommunikation können wir uns darauf noch nicht verlassen«, sagt Daniel Faust, Gesamtprojektleiter KATWARN beim Fraunhofer-Institut FOKUS.

Vorerst ist die Mehrsprachigkeit nur als Pilotprojekt für den Zeitraum und Gefahrenlagen rund um das Oktoberfest vorbereitet. Sollte sich das Vorgehen bewähren, ist eine Ausweitung auf alle KATWARN-Warnungen geplant und auch weitere Sprachen werden sukzessive eingearbeitet.

Das KATWARN-System wurde vom Fraunhofer-Institut FOKUS im Auftrag der öffentlichen Versicherer Deutschlands entwickelt. Seit 2010 ist KATWARN im Einsatz und verbreitet Gefahrenwarnungen sowohl auf Ebene von Stadtstaaten und Bundesländern als auch auf Ebene von Landkreisen und kreisfreien Städten.

Zusätzlich zu den Warnungen auf kommunaler Ebene empfangen die Nutzerinnen und Nutzer von KATWARN auch die Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) im gesamten Bundesgebiet. Derzeit wird das Warnsystem in Deutschland von vielen Millionen Menschen genutzt. Seit diesem Jahr wird KATWARN auch von der Republik Österreich als Warnsystem eingesetzt.

Anmeldung:
Die KATWARN App steht kostenlos zur Verfügung für:
– iPhone im App Store
– Android Phone im Google Play Store
– Windows Phone im Windows Phone Store

Wichtig: Themen-Abos für das Oktoberfest und andere Veranstaltungen müssen zusätzlich freigeschaltet werden unter: https://www.katwarn.de/themen-abos.php

Alternativ ermöglicht KATWARN kostenlose Warnungen in Deutsch auch per SMS/E-Mail nur zum Gebiet einer registrierten Postleitzahl. Dazu:
SMS an die Servicenummer 0163 – 755 88 42: »KATWARN 12345 mustermann@mail.de« (als Beispiel für Postleitzahl 12345 und optionale E-Mail).

Pressekontakt:
Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS
Niklas Reinhardt
Pressesprecher KATWARN
Geschäftsbereich Electronic Safety Systems (ESPRI)
Telefon: +49 30 3463-7594
presse@katwarn.de

Fraunhofer FOKUS
Fraunhofer FOKUS erforscht die Digitale Vernetzung und ihre Auswirkungen auf Gesellschaft, Wirtschaft und Technologie. Seit 1988 unterstützt es Wirtschaftsunternehmen und öffentliche Verwaltung in der Gestaltung und Umsetzung des digitalen Wandels.

Dazu bietet Fraunhofer FOKUS Forschungsleistungen von der Anforderungsanalyse über Beratung, Machbarkeitsstudien, Technologieentwicklung bis hin zu Prototypen und Piloten in den Geschäftsbereichen Digital Public Services, Future Applications and Media, Quality Engineering, Smart Mobility, Software-based Networks, Vernetzte Sicherheit, Visual Computing und Analytics an.

Mit rund 430 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Berlin und einem jährlichen Budget von 30 Millionen Euro ist Fraunhofer FOKUS das größte IKT-Institut der Fraunhofer-Gesellschaft. Es erwirtschaftet rund 70 Prozent seines Budgets aus Aufträgen der Industrie und der öffentlichen Hand.

www.fokus.fraunhofer.de

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Christiane Peters FOKUS - Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme

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