Mit Textilbeton auf dem Weg zum superleichten Bauen
Interdisziplinäres Expertenteam aus Dresden präsentiert innovative Technologien für das Bauen von morgen
Hannover Messe 2004 (vom 19. bis 24. April 2004), Gemeinschaftsstand FORSCHUNG FÜR DIE ZUKUNFT, Halle 18, 1. OG, Stand M 16
Blumentöpfe aus Beton, Ruderboote aus Beton, demnächst eine filigrane Fußgängerbrücke auf der sächsischen Landesgartenschau: Auf den ersten Blick nichts wirklich Besonderes. Doch gerade das Alltägliche markiert den großen Fortschritt – textilbewehrter Beton, als Material für die genannten Gebrauchsgegenstände verwandt, hat nunmehr die theoretische Phase verlassen. „Wir haben das Prinzip der textilen Strukturen bei den faserverstärkten Kunststoffen auf den Beton übertragen“, erläutert Professor Manfred Curbach, Sprecher des Sonderforschungsbereichs „Textile Bewehrungen zur bautechnischen Verstärkung und Instandsetzung“ und ergänzt: „Damit eröffnen wir völlig neue Perspektiven sowohl beim Herstellen extrem dünnwandiger Betonbauteile als auch für deren Einsatz in der Instandsetzung und Verstärkung bestehender Bauwerke.“
Da mit weniger Textilbeton der gleiche Wirkungsgrad wie mit Stahlbeton erzielt werden kann, ebnet die neuartige Technologie nunmehr den Weg für das superleichte Bauen. Ein Grund für das Gewicht herkömmlicher Bauteile liegt in der Schutzfunktion der Betondeckung, sie soll den Stahl vor der Korrosion bewahren. Die textilen Fasern können hingegen in extrem dünnwandige Betonteile eingesetzt werden, um optimal den Kräften zu trotzen, die am jeweiligen Bauteil wirken.
Professor Peter Offermann, Institut für Textil- und Bekleidungstechnik, und Professor Manfred Curbach, Institut für Massivbau, entwickelten Hand in Hand mit weiteren TU-Forschern den Textilbeton. Nachdem im interdisziplinär arbeitenden Sonderforschungsbereich gesicherte Grundlagen für das Verwenden textiler Bewehrungen zur Verstärkung im Bauwesen geschaffen sind, kümmern sich die Experten jetzt um die Langzeiteigenschaften sowie die bautechnische Umsetzung: Sicherheit und Lebensdauer stehen im Mittelpunkt der aktuellen Arbeit.
Auf der Weltmesse für Technologien, Innovationen und Automation wollen die Dresdner Wissenschaftler vom 19. bis 24. April 2004 in Halle 18 mit dem fachkundigen Publikum über die Anwendungsmöglichkeiten des neuartigen Textilbetons ins Gespräch kommen.
Gefördert werden die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
Information für Journalisten: TU Dresden, Sonderforschungsbereich 528 „Textile Bewehrungen zur bautechnischen Verstärkung und Instandsetzung“, Prof. Dr.-Ing. Manfred Curbach, Tel: + 49 351 463-37660, Fax + 49 351 463-37289,
E-Mail:Manfred.Curbach@mailbox.tu-dresden.de
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