Digitalisierung im Bauwesen: Internationale Konferenz betrachtet Vorzeigeprojekte

Die seit dem Jahr 2012 stattfindende Konferenz hat sich in den vergangenen Jahren zu einem beliebten Treffpunkt der Experten für digital basiertes Bauen entwickelt. In diesem Jahr wird Dr. Uwe Rickers, Professor für Baubetrieb und Projektmanagement an der Hochschule und Organisator der regelmäßigen Veranstaltung, den Teilnehmern ein vollständig überarbeitetes Konferenzkonzept präsentieren.

„Nach vielen konstruktiven Gesprächen innerhalb der Branche haben wir uns ermutigt gefühlt, den diesjährigen Fokus erstmalig auf die ganzheitliche Präsentation von BIM-basierten Vorzeigeprojekten zu legen“, so der Organisator. Dabei solle der digitale Gesamtprozess und das Zusammenspiel aller Projektbeteiligten im Mittelpunkt stehen.

Anhand von vier ausgesuchten Modellprojekten werden Beteiligte aus den Reihen der Bauherrschaft, der Planer und der Bauunternehmen jeweils ihre speziellen Erfahrungen bei den Vorhaben schildern. Anhand der konkreten BIM-Anwendungsfälle solle bei den Teilnehmern der Konferenz ein erhöhtes Verständnis für die BIM-basierte kooperative Zusammenarbeit in Bauprojekten erzeugt werden, betont Rickers.

„Insbesondere wird angestrebt, die durch BIM erforderlichen Änderungen der Prozessabläufe bei den Projektbeteiligten, den hierfür notwendigen Aufwand und die erzielbaren Vorteile transparent zu machen“, sagt Rickers.

So freuen sich die Organisatoren, gleich zwei deutsche Vorzeigeprojekte präsentieren zu können. Neben dem Neubau des Klinikums Frankfurt Höchst wird auch das Pilotprojekt Bundesstraße B87, Eilenburg-Mockrehna vorgestellt.

Als Beispiele auf europäischer Ebene sollen der Siemens Campus in Zug (Schweiz) und der Trinity Tower in Paris (Frankreich) vorgestellt werden. Die teils preisgekrönten Projekte zeichneten sich durch ihren hohen Grad an BIM-Anwendungen aus und setzen dabei Maßstäbe bei der Planung und der Bauausführung auf digitaler Basis.

Hauptredner auf der inzwischen weltweit beachteten Veranstaltung ist in diesem Jahr Professor Martin Fischer von der Stanford University, USA.

Was versteht man unter 5D?

„Die intelligente Form des Bauens“, erläutert Prof. Dr. Uwe Rickers. Neben einem dreidimensionalen Entwurf stehen von Planungsbeginn an die weiteren Dimensionen Zeit und Kosten im Fokus. Das Building-Information-Modeling (BIM/Gebäudedatenmodellierung) simuliert den Bau von der Idee bis zur Inbetriebnahme digital. Mit BIM wird digital geplant und dabei eine synchronisierte Datenbasis hergestellt, die alle Abläufe und Teilaspekte verbindet und auf die alle Projektbeteiligten zugreifen können. Dadurch werden alle Informationen transparent vernetzt, so dass Auswirkungen einer Änderung auf die anderen Teilbereiche in Echtzeit sichtbar werden. Zeitpläne, Kosten und Risiken können so früher und präziser ermittelt und optimiert werden. „So hat der Bauherr ein Maß an Planungssicherheit, das noch vor wenigen Jahren schwer leistbar war“, erläutert Uwe Rickers.

http://www.htwg-konstanz.de/5d

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Anja Wischer idw - Informationsdienst Wissenschaft

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