Berührungslose Identifikation : Plastikchip ersetzt Preisschild

Stellen Sie sich vor, Sie gehen einkaufen und die Waren werden wie von Zauberhand automatisch registriert. Am Ende geben Sie Ihre Kreditkarte dem Kassierer, der nur noch den Gesamtbetrag abbucht. Wo die Intelligenz versteckt ist? In Chips, aber es sind nicht irgendwelche Chips, sondern solche aus Plastik, die als so genannte Ident-Tags in den Produktverpackungen stecken. Dieses Szenario könnte bald Wirklichkeit werden. Siemens-Forschern ist es gelungen, die wesentlichen Bausteine eines Prozessors aus Plastik herzustellen und so einem berührungslosen Identifikationssystem erheblich näher zu kommen. Möglich machen dies spezielle Kunststoffe, die Halbleitereigenschaften besitzen. Die Informationsübertragung basiert auf Radiowellen. Dabei sendet ein zentrales Auslesegerät ein hochfrequentes Signal aus, dessen Energie ausreicht, um den Plastikchip in der Verpackung zu aktivieren. Dieser „antwortet“ über eine integrierte Antenne und gibt seine gespeicherten Daten an eine elektronische Kasse weiter, die den Preis ermittelt. Der große Vorteil der Polymerelektronik ist ihre billige Herstellung. Es werden keine aufwändigen Phototechniken benötigt, wie sie bei Silizium-Chips üblich sind; die einzelnen Polymerschichten lassen sich in einem einfachen Verfahren herstellen, das dem Vierfarbdruck bei Zeitungen vergleichbar ist. Der gesamte Prozess einer integrierten Schaltung (IC) läuft in wenigen Stunden ab, die Fertigung von Silizium-ICs dauert dagegen Wochen. Der Plastikchip ist so flexibel, dass er sich problemlos in jedes Material einarbeiten lässt. Gefragt sind die Kunststoff-Tags überall dort, wo statt hoher Rechnerkapazität einfache und billige Informationsträger gebraucht werden, etwa wie bereits erwähnt als elektronisches Preisschild oder Etikett, als Echtheitssiegel für Markenkleidung oder als Gepäckanhänger für Flughäfen.

Media Contact

NewsDesk 0122

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Kompaktes LCOS-Mikrodisplay mit schneller CMOS-Backplane

…zur Hochgeschwindigkeits-Lichtmodulation. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme IPMS haben in Zusammenarbeit mit der HOLOEYE Photonics AG ein kompaktes LCOS-Mikrodisplay mit hohen Bildwiederholraten entwickelt, das eine verbesserte optische Modulation ermöglicht….

Neue Perspektiven für die Materialerkennung

SFB MARIE geht in 3. Förderperiode: Großer Erfolg für die Terahertz-Forschung: Wissenschaftler:innen der Universität Duisburg-Essen und der Ruhr-Universität Bochum erforschen die mobile Materialerkennung seit 2016 im Sonderforschungsbereich/Transregio MARIE. Mit 14,8…

Fahrradhelme aus PLA: Sportartikel mit minimiertem CO2-Fußabdruck

Design, Lifestyle und Funktionalität sind zentrale Kaufkriterien bei Sportartikeln und Accessoires. Für diesen boomenden Markt werden viele Produkte aus Asien nach Europa eingeführt, die nicht ökologisch nachhaltig sind. Forschende des…