Satellitendaten bestätigen globale Erwärmung
Antwort liegt in Interaktion zwischen Troposphäre und Stratosphäre
Seit Jahren kämpfen die Klimatologen mit einem Problem: Temperaturen in der niedrigeren Atmosphäre steigen im Verhältnis zur Erdoberfläche wesentlich langsamer als in den zahlreichen Modellvorhersagen. Die Gründe dafür haben US-Forscher entdeckt: Die Antwort liegt in der Interaktion zwischen Troposphäre und Stratosphäre, berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature.
Diese Diskrepanz zwischen den Messwerten auf der Erdoberfläche selbst und in den ersten elf Kilometern darüber hat zahlreiche Forscher zu Skeptikern über das Ausmaß der „globalen Erwärmung“ gemacht. Das Forschungsteam der University of Washington in Seattle und der National Oceanic and Atmospheric Administration NOAA haben die Mikrowellen-Emissionen der Atmosphäre mit Hilfe von Satellitendaten, die von 1979 bis 2001 gesammelt wurden, analysiert. Damit konnten in den verschiedenen Luftschichten der Erde Temperaturen ausgewertet werden. Nach der Studie ist die Abkühlung in der Stratosphäre verantwortlich für die Diskrepanz zwischen dem Temperaturunterschied an der Erdoberfläche und der Troposphäre. Zu diesem Schluss ist der Experte Qiang Fu von der University of Washington gekommen, nachdem er die Auswirkungen statistisch erfasste.
„Die Ergebnisse erklären elegant und deutlich globale Auswirkungen der Klimatrends der Erde“, so Kevin Trenberth, Leiter der Klimaanalyse-Sektion am NOAA in Boulder/Colorado. Die Forschungsergebnisse werden aber nicht von allen Experten geteilt. John Christy, Direktor des Earth System Science Center der University of Alabama in Huntsville, kritisiert die Ergebnisse, da seiner Meinung nach „stratosphärische Einflüsse nicht einfach mit statistischen Werkzeugen eliminiert werden können“, so Christy. Fu habe den Einfluss der Stratosphäre überbewertet, meint der Forscher. Andere Wissenschaftskollegen sehen hingegen in den Ergebnissen eindeutige Beweise für das Zusammenspiel der verschiedenen Komponenten.
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