Telematiksystem auf Autobahnen soll Unfälle reduzieren
Erste Verkehrsbeeinflussungsanlage in Tirol in Betrieb genommen
Bis 2008 soll ein Verkehrsmanagement- und Informationssystem an den am stärksten frequentierten Abschnitten des hochrangigen österreichischen Straßennetzes errichtet werden. Vizekanzler und Infrastrukturminister Hubert Gorbach und der Asfinag-Vorstandsvorsitzende Walter Hecke haben in einem Pressegespräch heute, Donnerstag, das Verkehrsmanagement- und Informationssystem der Asfinag vorgestellt. Dieses soll weit über die Verkehrsinformation hinausgehen, denn es soll direkt in den Verkehr eingreifen und ihn über Geschwindigkeitsbegrenzungen steuern.
Grund für die Implementierung dieses Telematiksystems ist, dass das Verkehrsaufkommen weiter ansteigen wird. Laut Berechnungen der Asfinag und des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie wird der Straßenverkehr bis 2015 insgesamt um 40 Prozent zunehmen, das entspricht einer jährlichen Rate von drei Prozent. Eine intelligente und effiziente Verkehrslenkung wird daher von immer größerer Bedeutung.
Ziel ist es, den gesamten Verkehr, der nicht auf die Schiene umgelagert werden kann, zu managen. Die Erwartungen an das Verkehrsbeeinflussungssystem sind eine Verbesserung des Verkehrsflusses, weniger Unfälle, Reaktionen auf schlechte Luftqualität und die Erstellung von Ausweichrouten bei einem eventuellen Unfall. Eine Studie besagt, dass durch ein solches System um 35 Prozent weniger Verkehrsunfälle passieren sollen, 31Prozent weniger Unfälle mit Personenschäden und 60 Prozent weniger Unfälle mit Todesfolge. Gorbach erkärte: „Das bringt uns dem Ziel näher, die Zahl der Verkehrstoten im gesamten österreichischen Straßennetz bis 2010 zu halbieren.“
Die Verkehrsbeeinflussungsanlagen (VBA-Informationsbrücken) bestehen aus mehreren Komponenten: Die Anlage erfasst über Sensoren Messdaten wie etwa die Anzahl der Autos, Wetterverhältnisse oder Emissionswerte und sendet sie gemeinsam mit Videodaten an die Verkehrsmanagement- und Informationszentrale in Wien Inzersdorf, die europaweit die modernste Einrichtung dieser Art darstellt. Dort werden die Informationen verarbeitet und Steuerbefehle – zum Beispiel die Anzeige einer Geschwindigkeitsbeschränkung von 80 km/h auf dem Überkopfbalken – an die VBA zurück gesendet. Bereits gestern, Mittwoch, wurde die erste von ca. 800 Infomationsbrükcen auf der A 12 Inntal Autobahn bei Vomp in Tirol implementiert.
Als Kosten für die österreichweite Abdeckung mit dem Telematiksystem werden rund 240 Mio. Euro kalkuliert. Für die Zukunft sagt Gorbach einerseits eine Verbindung zwischen dem Maut- und dem Telematiksystem voraus, andererseits wird die Verkehrstelematik zukünftig direkt auf die Fahrzeugelektronik zugreifen können, und beispielsweise die Geschwindigkeit des Fahrzeugs regeln können. Doch dazu sei natürlich noch der politische Wunsch abzuwarten.
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Verkehr Logistik
Von allen Aktivitäten zur physischen Raum- und Zeitüberbrückung von Gütern und Personen, einschließlich deren Umgruppierung – beginnend beim Lieferanten, durch die betrieblichen Wertschöpfungsstufen, bis zur Auslieferung der Produkte beim Kunden, inklusive der Abfallentsorgung und des Recyclings.
Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Verkehrstelematik, Maut, Verkehrsmanagementsysteme, Routenplanung, Transrapid, Verkehrsinfrastruktur, Flugsicherheit, Transporttechnik, Transportlogistik, Produktionslogistik und Mobilität.
Neueste Beiträge
Kompaktes LCOS-Mikrodisplay mit schneller CMOS-Backplane
…zur Hochgeschwindigkeits-Lichtmodulation. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme IPMS haben in Zusammenarbeit mit der HOLOEYE Photonics AG ein kompaktes LCOS-Mikrodisplay mit hohen Bildwiederholraten entwickelt, das eine verbesserte optische Modulation ermöglicht….
Neue Perspektiven für die Materialerkennung
SFB MARIE geht in 3. Förderperiode: Großer Erfolg für die Terahertz-Forschung: Wissenschaftler:innen der Universität Duisburg-Essen und der Ruhr-Universität Bochum erforschen die mobile Materialerkennung seit 2016 im Sonderforschungsbereich/Transregio MARIE. Mit 14,8…
Fahrradhelme aus PLA: Sportartikel mit minimiertem CO2-Fußabdruck
Design, Lifestyle und Funktionalität sind zentrale Kaufkriterien bei Sportartikeln und Accessoires. Für diesen boomenden Markt werden viele Produkte aus Asien nach Europa eingeführt, die nicht ökologisch nachhaltig sind. Forschende des…