Mit der „Virtual Reality“-Brille durch den Knochen spazieren
„Virtual Reality“ wird nicht nur bei Computerspielen oder in der technischen Konstruktionsplanung genutzt: In der Medizin gibt es vielversprechende Ansätze zum Einsatz der virtuellen Realität in der medizinischen Behandlung.
Die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) nutzt „Virtual Reality“ (VR) nun auch in der Lehre. Erstmals wird am Campus Kerckhoff der JLU und ihres Fachbereichs Medizin in Bad Nauheim ein Kurs zu rheumatischen und osteologischen Erkrankungen unter Einsatz sogenannter „Virtual Reality“-Brillen angeboten.
Dabei können Studierende unter Anleitung von Dr. Philipp Klemm sowohl die gesunde Anatomie als auch die einer entzündlichen Erkrankung zum Beispiel des Handgelenks auf besondere Weise erleben: Sie begehen den Knochen auf einem virtuellen Spaziergang.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer tragen dabei eine VR-Brille, die ihnen den Eindruck vermittelt, sie würden sich tatsächlich im Körper bewegen.
„Das ist ein sehr eindrückliches und faszinierendes Erlebnis“, sagt Prof. Dr. Uwe Lange aus der Kerckhoff-Klinik, Professor für Internistische Rheumatologie, Osteologie, Physikalische Medizin an der JLU.
„Davon werden die Studierenden und schließlich auch die Patientinnen und Patienten künftig enorm profitieren.“
Die Software für das Lehrszenario wurde an der Universität Erlangen-Nürnberg in Zusammenarbeit mit der Lilly Deutschland GmbH entwickelt und der JLU freundlicherweise vom Team um Dr. Arnd Kleyer zur Verfügung gestellt.
Die notwendige Ausstattung wurde im Rahmen der forschungsnahen Lehr- und Lernplattform „(Natur)Wissenschaft und Technik in der Medizin – NWTmed“ beschafft. Das Projekt NWTmed wird durch zentrale QSL-Mittel der JLU, dezentrale QSL-Mittel des Fachbereichs Medizin und Mittel aus dem Studienstrukturprogramm des Landes Hessen gefördert.
„Wir sind uns sicher, dass der Einsatz dieses neuartigen Mediums nachhaltig zur Ausbildung beitragen wird und neue Lernmöglichkeiten eröffnet“, so Dr. Johannes Lang, gemeinsam mit Dr. Holger Repp Initiator von NWTmed. Repp ergänzt: „Auch ist es uns wichtig, dass künftige Ärztinnen und Ärzte durch den Umgang mit innovativen Techniken für das Thema Digitalisierung sensibilisiert werden. Dies betrifft sowohl die eigene Ausbildung, aber auch neue Wege in Therapie und Aufklärung, wie sie die Ärztinnen und Ärzte von morgen selbst mitgestalten werden.“
Dr. Johannes Lang und Dr. Holger Repp
Dekanat des Fachbereichs Medizin – Referat Studium und Lehre
Klinikstraße 29, 35392 Gießen
Telefon: 0641 99-48066
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.uni-giessen.de/Alle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft
Neueste Beiträge
Du bist, was du isst – Stanford-Studie verbindet Ballaststoffe mit Modulation von Anti-Krebs-Genen
Die Ballaststofflücke: Ein wachsendes Problem in der amerikanischen Ernährung Ballaststoffe sind bekanntlich ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung, doch weniger als 10 % der Amerikaner konsumieren die empfohlene Mindestmenge. Eine…
Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl – RNA-Protein-Entdeckung für eine bessere Immunität
HIRI-Forscher entschlüsseln Kontrollmechanismen der Polysaccharidverwertung in Bacteroides thetaiotaomicron. Forschende des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) und der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg haben ein Protein sowie eine Gruppe kleiner Ribonukleinsäuren (sRNAs) in…
ASXL1-Mutation: Der verborgene Auslöser hinter Blutkrebs und Entzündungen
Wissenschaftler zeigen, wie ein mutiertes Gen rote und weiße Blutkörperchen schädigt. LA JOLLA, CA – Wissenschaftler am La Jolla Institute for Immunology (LJI) haben herausgefunden, wie ein mutiertes Gen eine…