Anstieg der Habilitationen im Jahr 2000 um über 10 % – Frauenanteil mit 18% auf neuem Höchststand –

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, schlossen im Jahr 2000 in Deutschland insgesamt 2 128 Wissenschaftler ihr Habilitationsverfahren erfolgreich ab, 202 oder 10 % mehr als im Vorjahr. Mit der Habilitation haben diese Wissenschaftler den Nachweis der wissenschaftlichen Lehrbefähigung erbracht und können sich mit dieser Qualifikation beispielsweise um eine Professur an Hochschulen bewerben.

Von den im Jahr 2000 habilitierten Akademikern waren 392 Frauen, 52 oder 15 % mehr als 1999. Der Frauenanteil bei den Habilitationen erreichte mit 18 % einen neuen Höchststand. Seit 1992 hat sich damit die Zahl der weiblichen Habilitierten in Deutschland mehr als verdoppelt (+ 132 %).

111 oder 5 % der im Jahr 2000 Habilitierten besaßen eine ausländische Staatsangehörigkeit. Das entspricht einem Zuwachs von 7 % gegenüber dem Vorjahr.

Die meisten Habilitationsverfahren wurden in den Fächergruppen „Humanmedizin“ (700 oder 33 % aller Habilitationen), „Mathematik, Naturwissenschaften“ (587 oder 28 %) sowie „Sprach- und Kulturwissenschaften“ (410 oder 19 %) abgeschlossen. In den „Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften“, der von Studierenden und Studienanfängern derzeit am stärksten besetzten Fächergruppe, habilitierten sich 253 Nachwuchswissenschaftler (12 %).

Das Durchschnittsalter der neu Habilitierten betrug unverändert knapp 40 Jahre. Damit liegen zwischen Studienbeginn und Habilitation in Deutschland durchschnittlich fast zwei Jahrzehnte.

Nahezu zwei Drittel (1 368 oder 65 %) der Habilitierten standen zum Zeitpunkt der Habilitation in einem Beschäftigungsverhältnis mit einer Hochschule, darunter 233 Frauen (17 %). Die Mehrzahl der Beschäftigten (750 oder 54 %) war hauptberuflich als Dozent und Assistent tätig.

Habilitationen in Deutschland nach Fächergruppen 1992 – 2000

Jahr

Insgesamt

Sprach- und
Kultur-
wissen-
schaften

Rechts-,
Wirtschafts-
und Sozial-
wissen-
schaften

Mathematik,
Natur-
wissen-
schaften

Human-
medizin

Übrige
Fächer

 

Habilitationen insgesamt

1992

1 311

259

114

361

442

135

1993

1 419

278

113

376

514

138

1994

1 479

309

133

355

533

149

1995

1 532

302

132

438

524

136

1996

1 609

320

171

424

541

153

1997

1 740

381

154

457

616

132

1998

1 915

389

194

560

637

135

1999

1 926

368

210

563

625

160

2000

2 128

410

253

587

700

178

 

Habilitationen von Frauen – Anteile in % –

1992

12,9

27,0

15,8

8,6

7,9

11,1

1993

12,1

19,4

17,7

8,8

9,9

10,1

1994

13,5

27,5

10,5

10,4

9,0

10,7

1995

13,8

26,2

14,4

9,8

9,5

14,7

1996

12,9

21,9

12,3

10,1

9,6

14,4

1997

15,7

24,1

16,9

12,5

12,5

15,9

1998

15,3

28,5

14,9

13,0

9,6

14,1

1999

17,7

33,4

16,7

14,7

12,2

14,4

2000

18,4

31,2

15,0

16,0

13,7

20,2


Weitere Auskünfte erteilt: Jörg Decker,
Telefon: (0611) 75-4139,
E-Mail:
hochschulstatistik@statistik-bund.de


  

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Jörg Decker, Statistisches Bundesamt

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